"Ohne Titel", 1976
Aquarell über Lithographie auf Papier
unten rechts monogrammiert "CA",
unter dem Motiv links datiert "1976",
Mitte nummeriert "76/54"
und rechts signiert "Cavael"
- mit Modellrahmen -
N 9199
6.500 EURO
Rolf Cavael gehört zu den Hauptvertretern des deutschen Informel. Erst nach nach einer längeren Tätigkeit als Grafiker begann er überwiegend kleinformatige abstrakte Bilder zu malen, die seine Auseinandersetzung mit dem Bauhaus und den Einfluss von Wassily Kandinsky erkennen lassen. Mit Willi Baumeister, Gerhard Fietz, Rupprecht Geiger, Willi Hempel, Brigitte Matschinsky–Denninghoff und Fritz Winter gründete er 1949 in München die Gruppe ZEN 49 als süddeutsche Gemeinschaft gegenstandsloser Künstler.
Cavael malte zunächst dunkle schwebende Formen von einheitlichem Grund, seine Palette wurde dann allmählich heller, die Farbformen offener, linearer und bewegter. In den 1970er Jahren sind seine Kompositionen wie auch das vorliegende Aquarell, bei dem noch die Besonderheit hinzukommt, dass es über eine Lithographie gemalt wurde, "leichter und lyrischer, die bildimmanenten Bezüge feier. Cavael gibt die Wertigkeiten der Elemente und Anordnungen auf zugunsten einer anschaulichen Präsenz."
(Erik Schönenberg: "Rolf Cavael", in: Ausstellungskatalog "Kunst des Westens. Deutsche Kunst 1945 – 1960", Ruhrfestspiele Recklinghausen 1996, Köln 1996, S. 45)
(Eva Müller–Remmert)