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Unser Newsletter: Die Vielfalt des Ungegenständlichen
15.11.2024 • Galerie NEHER
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
völlig losgelöst und ohne mimetischen Gegenstandsbezug zu der uns umgebenden Welt – nur den Gesetzmäßigkeiten der Kunst selbst unterworfen – entfaltet sich der Kosmos der ungegenständlichen Malerei. Form und Farbe regieren darin vollkommen autonom, verpflichtet nur ihrem Mit- und Zueinander auf der Bildfläche.
Einen ihrer Höhepunkte hatte die ungegenständliche Kunst in den europäischen Nachkriegsjahren, und sie hat seither nichts an Aktualität und Bedeutung verloren. Zu ihren herausragenden Vertretern gehören in Deutschland Karl Otto Götz, Heinz Mack und Fred Thieler, die sich ihrem Bildgegenstand auf sehr unterschiedliche Weise nähern: in raumgreifenden malerischen Gesten, bildfüllenden, rasterartigen Strukturen oder aber dynamischen Konstruktionen mit dem Spachtel. Nicht selten folgen ihre Arbeiten der Spontaneität des Augenblicks und bringen die individuellen Werkthemen der Künstler in Form und Farbe meisterhaft zum Ausdruck.
Doch sehen Sie selbst. Wir stellen Ihnen heute einige Werke von höchster malerischer Qualität vor, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Christa und Hans Otmar Neher
Karl Otto Götz, Lilly II, 1992
Gouache auf Büttenkarton
39 x 47 cm / gerahmt 72 x 78 cm
unten links signiert: „K.O. Götz“
rückseitig auf der Holzplatte aufgeklebte Pappe mit Pfeifenmännchen-Zeichnung,
signiert, betitelt, datiert: „K.O. Götz Lilly II 1992“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9202
Schwungvoll und mit ganz besonderer Verve präsentiert sich diese Gouache von Karl Otto Götz. Das Knäuel aus komplex ineinander verzahnten, souverän gesetzten Pinselhieben und Rakelzügen im Zentrum des Bildes scheint die Farben geradezu auseinanderzusprengen und über die Ränder des Bildträgers hinauszukatapultieren. Die vom Künstler geprägte informelle Botschaft einer „Auflösung des klassischen Formprinzips” wird in diesem Bild geradezu greifbar.
Heinz Mack
Ohne Titel, Chromatische Konstellation, 2012
Acryl auf Leinwand
69 x 76 cm / gerahmt 71 x 78 cm
oben in der Mitte signiert, datiert: „mack 12“
rückseitig auf der Leinwand oben links signiert: „mack 12“
– mit Atelierleiste –
N 9491
Eine intensive Leuchtkraft durchflutet dieses Gemälde von Heinz Mack. Es lässt die Bildfläche flirren und pulsieren, scheint geradezu von einer immateriellen Qualität zu sein. „Malerei hat mich immer fasziniert, wenn sie von Licht erfüllt ist”, so der Künstler. „[...] Die Identität von Licht und Farbe, welche im Spektrum sichtbar wird, ist der Gegenstand meiner Malerei – es ist ihr einziger Gegenstand.”
Fred Thieler
Ohne Titel, 1958
Mischtechnik auf Karton
96 x 68 cm / gerahmt 116 x 87 cm
unten links signiert, datiert: „Fred Thieler 58“
– mit handgefertigtem Modellrahmen –
N 9042
Spontan und in großer Schnelligkeit fügte Fred Thieler die zähe, rasch trocknende Siebdruckfarbe zu energiegeladenen Rhythmen. So auch hier, in einem seiner Spachtelbilder, die seit den 1950er Jahren entstanden. In der Palette auf nur wenige reine Farben beschränkt, entfaltet sich diese Gemälde in einem anregenden, kraftvollen Rot über Schwarz und Weiß zu einem spannungsgeladenen Farbraum.