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Unser Newsletter: Deutsche Expressionisten in der Schweiz. Arbeiten auf Papier von Ernst Ludwig Kirchner und Christian Rohlfs
29.11.2024 • Galerie NEHER
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
die Schweiz spielte im Leben von Ernst Ludwig Kirchner und Christian Rohlfs eine bedeutende Rolle. Während der Brücke-Maler in den Schweizer Bergen nahe Davos ab 1917 sein persönliches Refugium fand, gehört Rohlfs zu jenen Malern, welche die zauberhafte Landschaft des Tessins für sich entdeckten. Regelmäßig verbrachte er ab 1927 einen Großteil des Jahres in Ascona.
Im Werk beider Künstler brachten die Aufenthalte zahlreiche bemerkenswerte Gemälde und Arbeiten auf Papier hervor. Bei Kirchner entstanden unter dem Eindruck des alpinen Naturschauspiels eine neue Farbigkeit und ein flächenbetonter Spätstil, bei Rohlfs ein vermehrtes Interesse für Pflanzenmotive sowie an der Landschaft, an Dörfern und Gebäuden des Tessins, die er in diffus sich auflösenden, lichtvollen Bildern darstellte.
Genießen Sie mit uns den Blick auf einige außergewöhnliche Papierarbeiten aus jenen Jahren, die in besonderer Weise Zeugnis ablegen vom Einfluss des Erlebten im künstlerischen Werk.
Ihre Christa und Hans Otmar Neher
Christian Rohlfs
Blüten
1932
Kreide auf Papier
24 x 37 cm / gerahmt 54 x 60 cm
unten rechts monogrammiert, datiert: „CR32“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 8309
Abstrahierte Blumen in rhythmischer Gliederung – mit sicherem, festem Strich umreißt Christian Rohlfs mit blauer Kreide eine dunkle Blütenrispe auf Papier. Dynamisch durchmisst sie das gesamte Blatt in der Diagonale, breitet sich auf dem Papier aus und gerinnt zu einem kraftvollen Bildzeichen, dessen herber Schönheit man sich nicht entziehen kann.
Ernst Ludwig Kirchner
Unterhaltung
1923
Aquarell auf Velin
35 x 47 cm / gerahmt 63 x 75 cm
oben links und in der Mitte signiert: „Kirchner”
rückseitig unten links Nachlassstempel (Lugt 1570b) mit der handschriftlichen Nummerierung:
„A DA/ Bi 10”
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9565
Ein Aquarell aus den Schweizer Jahren des berühmten Brücke-Malers: Mit schnellem Strich und einer dynamisch bewegten Unterzeichnung bringt Ernst Ludwig Kirchner die gesellige Szene aus seinem „Wildbodenhaus“ zu Papier. Selbst geschnitzte Möbel – inspiriert von afrikanischen Vorbildern und schweizerischer Volkskunst – dokumentieren den Reichtum seines expressionistischen Schaffens.
Christian Rohlfs
Kirche im Tessin
Italienisches Haus, Haus im Tessin
1930
Wassertempera auf Papier
73,5 x 54,5 cm / gerahmt 94 x 74 cm
unten rechts monogrammiert, datiert: „CR 30“
rückseitig oben links Werknummer von Prof. Dr. Paul Vogt 30/43 (mit Bleistift im Kästchen)
rückseitig handschriftlich mit Bleistift betitelt: „Italienisches Haus“
rückseitig handschriftlich von Prof. Dr. Paul Vogt darunter betitelt: „Haus im Tessin 1930“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9579
Ein Haus im schweizerischen Tessin, hinterfangen von stahlblauem Himmel und gestaltet in der typischen Manier des Spätwerks von Christian Rohlfs. Netzartig überziehen helle Kratz- und Schabspuren die Bildfläche, durchdringen Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Sie tragen zur optischen Auflösung des Motivs und einer Befreiung der Farbe bei, was den besonderen Reiz dieses Blattes ausmacht.
Intro-Foto, Ascona: https://de.wikipedia.org/wiki/Ascona#/media/Datei:Ascona.jpg