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Unser Newsletter: Werke von Ewerdt Hilgemann, Heinz Mack, Heinrich Siepmann und Fred Thieler
07.04.2025 • Galerie NEHER
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
die Gesichter der ungegenständlichen Kunst sind vielfältig. Wo reine Form und Farbe im Fokus stehen, spannt sich der Bogen von einer freien gestischen Handschrift über strenge geometrische Konstruktionen bis hin zu rasterähnlichen Strukturen, die den gesamten Bildträger überziehen.
Schon der Nabi-Maler Maurice Denis (1870–1943) wusste um die grundlegende Bedeutung von Farbe und Form: „Ein Bild ist“, schrieb er, „bevor es ein Schlachtross, eine nackte Frau oder irgendeine Anekdote darstellt – vor allen Dingen eine plane Fläche, die in einer bestimmten Ordnung mit Farben bedeckt ist.“ Diesem Gedanken sind die Künstler der Ungegenständlichkeit gefolgt, haben ihn konsequent weiterentwickelt und schließlich zur Vollendung geführt.
Einige ihrer Meisterwerke möchten wir Ihnen heute vorstellen.
Ihre Christa und Hans Otmar Neher
Fred Thieler,
Ohne Titel
1992
Kunstharzdispersion auf Papier
107 x 76 cm / gerahmt 158 x 128 cm
unten rechts signiert, datiert: „F. Thieler 92“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9046
Aufsehenerregend und einzigartig ist die Maltechnik von Fred Thielers Schüttbildern, zu denen auch unser Werk aus dem Jahr 1992 gehört: Den auf dem Boden ausgebreiteten Malgrund aus Papier oder Leinwand beschüttete der Künstler mit Farbe und komponierte mit einem großen Pinsel oder einer Bürste seine opulenten farbigen Arrangement hinein. In einer reduzierten Palette von Schwarz und Weiß, Blau und Rot entstand dieses besonders ausdrucksstarke, harmonisch ausgewogene Bild.
Heinrich Siepmann
Hommage à Yves Klein
1991
Collage mit Wellpappe
68 x 49 cm / 78 x 58 cm gerahmt
unten in der Mitte betitelt, monogrammiert, datiert: „Hommage a Yves Klein S.1991“
– mit Künstlerleiste –
N 9496
Heinrich Siepmann gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der zweiten Konstruktivistengeneration in Deutschland. In seiner Hommage an den französischen Künstlerkollegen Yves Klein setzt ein kraftvolles Blau den dominierenden Farbakzent in der spannungsvollen Formarchitektur mit diagonal gesetzten Vierecken und Rechtecken. Die lebendige Oberflächenstruktur der collagierten Wellpappe bereichert die exakte Bildordnung um ein vitales, lyrisches Moment, das so typisch ist für die Werke des Künstlers.
Heinz Mack
Ohne Titel
Chromatische Konstellation
2013
Acryl auf Leinwand
94 x 104 cm / gerahmt 115 x 124 cm
unten rechts signiert, datiert: „mack 13“
rückseitig signiert, datiert: „mack 13“
– mit handgearbeitetem Modellrahmen –
N 9112
Die ästhetische Kategorie der Schönheit ist ihm in höchstem Maße wichtig. Seit vielen Jahren widmet sich Heinz Mack der Erforschung des Lichts in der Farbe und bringt dabei Werke von exquisitem Kolorit und vibrierender Leuchtkraft hervor. Sein Leinwandgemälde des Jahres 2013 – zusammengesetzt aus gleichmäßig verteilten Farbbalken – hat keinerlei tatsächlichen Bezug zur dinglichen Welt und erinnert doch an das prachtvolle Leuchten des Regenbogens.
Ewerdt Hilgemann
Imploded Column W07789 / # 180105
2018
Edelstahl
24 x 16 x 16 cm
auf der linke Seite neben der Faltung unten links eingeritzt monogrammiert, bezeichnet: „H. 18 01 06“
auf der Bodenplatten zwei Etiketten: „W07789 8 #180105 Ewerdt Hilgemann“, „Imploded Column, 2018, Stainless Steel 24 x 16 x 16 cm, Ewerdt Hilgemann column, 2018, #180105, stainless steel 16 x 16 x 24 cm“
N 9510
Seine Arbeitsweise ist spektakulär. Ewerdt Hilgemann lässt einfache geometrische Figuren aus stabilem Edelstahl – hier einen Kubus – mithilfe einer Vakuumpumpe kollabieren, wobei die makellose Plastik in sich zusammenfällt, sich faltet und verformt. Die gewaltige Dynamik schreibt sich in den skulpturalen Körper ein, Zerstörung und Schöpfung, strenge Konstruktion und Zufall verbinden sich zu einem lebendigen Formenspiel von eindrucksvoller Raumwirkung.