Siegward Sprotte - Kresse, 1. 9. 2001, 2001
Aquarell auf Büttenpapier
30 x 40 cm / gerahmt 48 x 58 cm
11 x 15 inch / gerahmt 18 x 22 inch
unten rechts signiert, datiert "Sprotte 1. 9. 2001"
- mit spiegelfreiem, UV Strahlen absorbierendem Glas -
N 9269
6.800 €
Siegward Sprotte - Kresse, 1. 9. 2001, 2001
Aquarell auf Büttenpapier
30 x 40 cm / gerahmt 48 x 58 cm
11 x 15 inch / gerahmt 18 x 22 inch
unten rechts signiert, datiert "Sprotte 1. 9. 2001"
- mit spiegelfreiem, UV Strahlen absorbierendem Glas -
N 9269
6.800 €
Über das Werk
Häufig stand Sprotte sehr früh morgens auf, um den herrlichen Himmel vor Sonnenaufgang am Watt anzuschauen. Dabei entstanden Werke voller Spontaneität und Offenheit. Charakteristisch für Sprottes Werk ist das korrekturlose und kontinuierliche Malen auf leeren Flächen. Das Unmittelbare ist entscheidend für seine Kunst. So entstehen Werke, denen jegliche Abbildhaftigkeit fehlt. Dennoch oder wahrscheinlich genau aus diesem Grund erscheint in der Ansichtigkeit des Bildes unmittelbar eine Landschaft vor dem inneren Auge. Der Künstler stellt die von ihm gesehene Landschaft nicht dar, sondern bringt gleichsam das Konzentrat des Erlebten und Gesehenen in einem expressiven Duktus auf den Bildträger.
Mit dieser Malweise entzieht sich der 1913 in Potsdam Geborene jeglicher Ismen und erschafft damit eine vollkommen eigenständige Kunst. Sprotte erzeugt in seinen Werken eine intensiv atmosphärische Chromatik, die unmittelbar in den Bann zieht. Weder eine Abbildung noch eine Neuschöpfung des Gesehenen sind für Sprotte von Bedeutung, vielmehr geht es ihm um die reine Malerei.
"Man muss sich selbst wie eine Woge bewegen, dann wird es eine Woge," lautet eine von Sprottes zahlreichen Äußerungen zu seiner eigenen Kunst. Deutlich wird in dieser Aussage, wie sehr Sprotte mit dem Gesehenen verbunden war. Das Einfühlen in die von ihm so geliebte norddeutsche Landschaft war Grundlage seines Kunstschaffens. "Ich lebe gern in Landschaften, in denen Himmel und Erde sich berühren. Ursprünglich ist es nicht die Seelandschaft, die ich suche, sondern die Sehlandschaft."
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.