Heinz Mack - Ohne Titel, 2016
Pastellkreide auf Büttenpapier
67 x 57 cm / gerahmt 102 x 92 cm
26 x 22 inch / gerahmt 40 x 36 inch
unten in der Mitte signiert, datiert: „mack 16“
Provenienz: Atelier des Künstlers
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9289
Heinz Mack - Ohne Titel, 2016
Pastellkreide auf Büttenpapier
67 x 57 cm / gerahmt 102 x 92 cm
26 x 22 inch / gerahmt 40 x 36 inch
unten in der Mitte signiert, datiert: „mack 16“
Provenienz: Atelier des Künstlers
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9289
Über das Werk
In diesem Pastell aus dem Jahr 2016 dominiert ein leuchtend oranges Rechteck in der Mitte der Komposition. Dabei handelt es sich keineswegs um ein monochrom gehaltenes, zentriertes Farbelement, vielmehr ist dieses durch vertikal verlaufende Akzentuierungen in sich strukturiert. Diese Strukturierung beziehungsweise Rhythmisierung ist bildprägend und für das Sichtbarmachen des Lichtes verantwortlich.
Viele natürliche Vorgänge verlaufen rhythmisch. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um ihre Achse und in 365 Tagen um die Sonne. So entstehen Tag und Nacht, Sommer und Winter. Der Mond wiederum dreht sich um die Erde. Er bewirkt die Meeres-Gezeiten mit periodisch wiederkehrender Ebbe und Flut und bestimmt im Wechselspiel mit der Sonne den monatlichen Rhythmus. Auch im menschlichen Körper verläuft, kontrolliert vom Gehirn, jeden Tag das gleiche Programm ab. Die innere Uhr steuert Schlaf- und Wachphasen, aber auch Herzfrequenz, Blutdruck und Stimmung. Jede Zelle und jedes Organ hat einen eigenen Rhythmus, der regelmäßig mit der Außenwelt synchronisiert werden muss. Der Mensch orientiert sich dazu vor allem an der Helligkeit des Tages und der Dunkelheit der Nacht. Unser Leben verläuft somit in einem Rhythmus, der vorrangig vom Licht abhängig ist.
Rhythmus ist ein grundlegender Faktor in verschiedenen Bereichen unserer Lebenswelt. Das Thema der Rhythmisierung gehört zu den grundsätzlichen Aspekten der Kunst von Heinz Mack. Der Aufbau seiner Werke ist zutiefst durch einen regelmäßigen Rhythmus und klar strukturierten Bildaufbau geprägt.
In dieser Komposition wird das zentrale Rechteck durch verschiedene Farbflächen umrahmt. Eine weitere Akzentuierung findet sich durch die beiden horizontalen Elemente an der oberen und unteren Bildkante. In der genauen Betrachtung eröffnet sich zudem die für Macks Pastelle charakteristische Binnenstruktur, die zu einer detaillierteren Rhythmisierung des Werks führt. Dies ist keine monochrome Farbfläche, sondern ein über dem Bildgrund aus wiederum in sich strukturiertem Büttenpapier schwebender Farbkörper.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.