Heinz Mack - Ohne Titel, Chromatische Konstellation, 2016
Acryl auf Leinwand
78 x 78 cm / gerahmt 80 x 80 cm
30 x 30 inch / gerahmt 31 x 31 inch
unten in der Mitte signiert, datiert: „mack 16“
rückseitig auf der Leinwand oben links signiert, datiert: „mack 16“
mit Atelierrahmen
N 9296
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Heinz Mack - Ohne Titel, Chromatische Konstellation, 2016
Acryl auf Leinwand
78 x 78 cm / gerahmt 80 x 80 cm
30 x 30 inch / gerahmt 31 x 31 inch
unten in der Mitte signiert, datiert: „mack 16“
rückseitig auf der Leinwand oben links signiert, datiert: „mack 16“
mit Atelierrahmen
N 9296
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Über das Werk
„Die rechteckige Leinwand als Bildträger, ich akzeptiere sie wieder“, äußerte Heinz Mack in seinen Gedanken zur Malerei, veröffentlicht in einem Band über die Gemälde des Künstlers von 1991 bis 2001. Seit 1991, als er nach Jahren der malerischen Abstinenz erneut zum Pinsel griff, entstehen seine Chromatischen Konstellationen.
Es geht dem Künstler dabei um eine bildliche Auseinandersetzung mit Licht und Farbe. So auch hier, wo der Farbverlauf von zartem Weißgelb bis zu tiefem Dunkelblau die Lichtbrechung suggeriert, die entsteht, wenn Licht auf ein Prisma auftrifft und in die Spektralfarben zerlegt wird. Das Gemälde mit den rhythmisch nebeneinander angeordneten Farbstreifen scheint aus sich heraus zu leuchten wie das bunte Glas eines Kirchenfensters, wenn Sonnenlicht darauf auftrifft und den Innenraum farbig illuminiert. „Malerei hat mich immer fasziniert, wenn sie von Licht erfüllt wird. Aber Malerei ist für mich auch weit mehr: Sie ist jener Vordergrund des unendlich tiefen und schwarzen Raums, in dem Licht und Farbe untrennbar eins geworden sind. Die Identität von Licht und Farbe, welche im Spektrum sichtbar wird, ist der Gegenstand meiner Malerei – es ist ihr einziger Gegenstand.“
Dabei spielt die materielle Qualität der Malmittel keine große Rolle, ein pastoser Farbauftrag ist die Sache des Malers nicht. Er trägt seine Farbe oft bewusst dünn auf, dafür aber in mehreren Schichten, sodass untere Bereiche ebenso wie die weiße Leinwand häufig noch durchschimmern. Es sind das lichtvolle Volumen der Farbe, ihre Strahlkraft und Luzidität, für die der Künstler sich interessiert.
Sein gesamtes Werk gleicht einer Hommage an das Licht. „Mein Interesse gilt“, so der Künstler: „Einer Malerei, in der einfache, elementare Formen der Farbe ermöglichen zu atmen, zu schwingen, zu strahlen, zu strömen, zu leuchten, zu ruhen. […] Einer Malerei, in der die Kontraste der Farben vital sind, in der aber auch zugleich eine vielfache chromatische Brechung der Farben einen großen Reichtum an Nuancen bewirkt.– Einer Malerei, in der opake und transparente Farben kontrastieren, zugleich aber sich gegenseitig bedingen, im Sinne von Aufhellung und Abschattung, Verdichtung und Transparenz.– Einer Malerei, in der die Farben konkret sind, als farbige, präsente Materie und zugleich immateriell erscheinen, als Energiefelder, als Schwingungsebenen im irrationalen Bildraum.“
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.