Über das Werk
Licht und Energie, Bewegung und Rhythmus, Struktur und Vibration – seit vielen Jahren die zentralen Themen im Œuvre des Künstlers – sind in diesem zarten, warmtonigen Pastell von 2014 unmittelbar greifbar. Heinz Mack, auch als Pianist ausgebildet, bringt die musikalische Chromatik mithilfe einer rhythmisch orchestrierten Folge farbiger Töne auf das Papier. Im Verlauf von Grün über Gelb zu Orange und schließlich Dunkelrot bauen sich die benachbarten Farben des Spektrums stufenartig von unten nach oben auf – im Übergang vibrierender, locker ineinander verwebter und sukzessive aufeinander aufbauender Farbstreifen. Auf diese Weise gerät das Bild in Schwingung, vermittelt ein dynamisches Flirren, scheint von innen heraus zu strahlen.
Der Künstler begreift Farbe als eine Emanation des Lichts, die Farbintensität immer als eine Intensität des Lichts. Schon 1992 fasste er seine Gedanken in Worte, die noch heute Geltung für sein Werk beanspruchen: ”Da für mich Farbe stets Farbe als Licht und Licht als Farbe ist, welches ich in meinen Chromatiken zu erfassen und zu gestalten suche, ist der Begriff der Farbintensität stets auch ein qualitativer Begriff. In meinen chromatischen Bildern haben Formen nur noch die Bedeutung einer rhythmischen Begrenzung, innerhalb derer das Licht als Farbe zur Erscheinung kommt. Damit ich mich auf das Abenteuer der reinen Malerei einlassen kann, muss die Form der Begrenzung so einfach oder so offen wie möglich sein.”
(Doris Hansmann)