Heinz Mack - Ohne Titel, Farbchromatik, 2021
Pastellkreide auf Büttenpapier
76 x 100 cm / gerahmt 98 x 119 cm
29 x 39 inch / gerahmt 38 x 46 inch
unten rechts signiert, datiert: „mack 21“
mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas
N 9447
Provenienz:
Atlier des Künstlers
Ausstellungen:
Essen, Galerie Neher, HEINZ MACK .....auf Papier, 2023, Katalog mit farbiger Abbildung Seite 41
Heinz Mack - Ohne Titel, Farbchromatik, 2021
Pastellkreide auf Büttenpapier
76 x 100 cm / gerahmt 98 x 119 cm
29 x 39 inch / gerahmt 38 x 46 inch
unten rechts signiert, datiert: „mack 21“
mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas
N 9447
Provenienz:
Atlier des Künstlers
Ausstellungen:
Essen, Galerie Neher, HEINZ MACK .....auf Papier, 2023, Katalog mit farbiger Abbildung Seite 41
Über das Werk
Seit 1991 arbeitet Heinz Mack an seinen Chromatischen Konstellationen. Bei diesen Werken handelt es sich weder um expressive Farbäußerungen, noch um einen irgendwie anders gearteten Selbstausdruck des Künstlers, sondern vielmehr um „Versuchsanordnungen zum Farbspektrum”(1).
Mack setzt sich hier grundlegend mit der Brechung des weißen Lichts in die Spektralfarben auseinander. Es existieren sieben eigentliche Spektralfarben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Rein physikalisch gibt es unendlich viele Spektralfarben, da die Farbübergänge von einer zur anderen Farbe fließend sind, wobei der Mensch nur ungefähr 300 von ihnen unterscheiden kann. Die jeweiligen chromatischen Farben sind in Macks Werken in einzelnen Farbfeldern klar voneinander abgegrenzt. Ein Rhythmus entsteht, der die Schwingung und die Dynamik der verschieden dargestellten Farbstufen zum Ausdruck bringt.
Nachdem Mack in seinen gegenstandslosen Skulpturen bereits das Licht zum eigentlichen Akteur seiner Kunst ernannt hatte, entstanden die farbigen Chromatiken aus der „Anschauung, Brechung und Reflexion des Lichts auf und an der Leinwand”(2) beziehungsweise auf dem -Papier. Die Farbe wird dünn und mit scheinbar sanfter Berührung auf den Malgrund aufgetragen. Dieser feine Auftrag, aber auch die Materialität der Pastellkreide selbst und die faserigen Ränder der einzelnen monochromen Farbfelder lassen die Farbe gleichsam vor dem Papier schweben. Das Durchscheinen des Malgrunds verstärkt die Durchlässigkeit und die Leichtigkeit der Farben. Das Werk erscheint wie von hinten durchleuchtet. In der Farbchromatik des Jahres 2021 verlaufen um die beiden mittig gesetzten Farbfelder in Orange und Gelb in einer harmonischen Anordnung Farbbänder in Violett, Rosé, Grün, Blau, Rosa und Dunkelblau. Seine bis heute anhaltende Anregung findet Heinz Mack im Licht seiner Wahlheimat Ibiza.
1 Robert Fleck, Antonia Lehmann-Tolkmitt, Heinz Mack. Ein Künstler des 21. Jahrhunderts, München 2019, S. 93.
2 Ebd., S. 94.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.