Heinz Mack - Ohne Titel, Farbchromatik, 2021
Pastellkreide auf Büttenpapier
70 x 60 cm / gerahmt 95 x 84 cm
27 x 23 inch / gerahmt 37 x 33 inch
oben in der Mitte signiert, datiert: „mack 21“
rückseitig oben in der Mitte signiert, datiert: „mack 21“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9474
Heinz Mack - Ohne Titel, Farbchromatik, 2021
Pastellkreide auf Büttenpapier
70 x 60 cm / gerahmt 95 x 84 cm
27 x 23 inch / gerahmt 37 x 33 inch
oben in der Mitte signiert, datiert: „mack 21“
rückseitig oben in der Mitte signiert, datiert: „mack 21“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9474
Über das Werk
Sanft überlagern sich die verschiedenen Farbbahnen und fluten ineinander, Überlagerungen der Töne sind an den jeweiligen Rändern der verschiedenen Farbflächen zu erkennen. Jede Farbe wirkt für sich und erzeugt ihre spezifische Strahlkraft. Dies ist eine der Besonderheiten dieser Farbchromatik von Heinz Mack. Ein in Blau und Grün horizontal gestufter unterer Bildteil trägt das mittig gelegene dunkelblaue Farbsegment, welches in der Folge von einer gelben und einer orangen Farbfläche sanft in dieser Höhe gehalten wird. Erscheint der untere Bildteil eher kühl, so erzeugt das mittig positionierte Blau einen intensiven Tiefensog. Die beiden oberen Farbbahnen hingegen strahlen eine warme Leichtigkeit aus. Ganz selbstverständlich setzt der damalige ZERO-Mitbegründer auch die spezifischen Wirkeigenschaften der Farben ein, dennoch gilt Macks Hauptinteresse dem Zusammenhang von Licht und Farbe beziehungsweise der Wirkung von Licht als Farbe. Unter anderem durch seine experimentellen Lichtreliefs sowie seine Lichtinstallationen in der Wüste, die zu den frühesten Beispielen der Land Art zählen, ist er bekannt geworden.
Die einzelnen Farbsegmente dieses Pastells sind nicht als monochrome und einheitliche Farbflächen angelegt, vielmehr findet sich in jedem Farbbereich eine eigene Binnenstruktur. Die Farbe wird hier nicht mehr mit unterschiedlichen Farbwerten moduliert, wie dies für Paul Cézanne und seine Nachfolger von entscheidender Bedeutung im Hinblick auf die Bildwirkung war. Heinz Mack moduliert die Farbe durch die unterschiedliche Dichte desselben Farbwertes. Hierfür sind der flockige Auftragsgestus und die rasterartige Binnenstrukturierung entscheidend.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.