Über das Werk
Hier schuf Bernard Schultze ein Gemälde von bestechender Farbigkeit, dem er den Titel Vogelhochzeit gab. Die Braut trägt ein prächtiges Gewand, das in einer Vielzahl leuchtender Farben aus dem umgebenden zarten, lichten Blau heraussticht. Mit großem Stolz breitet sie ihr buntes Federkleid aus, während sich ihr langer, schlanker grüner Hals majestätisch in den Himmel emporreckt.
So oder ähnlich könnte eine Beschreibung dieses wunderbar heiteren Gemäldes lauten, dessen Interpretationsrahmen der Maler durch die Vergabe seines assoziativen Werktitels vorgegeben hat. Auf diese Weise regt er die Imagination des Betrachters an, in der fantastischen Szenerie zwischen Körperlichkeit und Abstraktion staunend seine eigene Erzählung aufzuspüren.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
