Otto Modersohn - Abendlandschaft, 1942
Öl auf Leinwand
52 x 55 cm / gerahmt 63 x 65 cm
20 x 21 inch / gerahmt 24 x 25 inch
unten rechts signiert, datiert: „O Modersohn 42“
mit handgefertigtem Modellrahmen
N 9550
Expertise:
Otto Modersohn Museum, Fischerhude, Rainer Noeres, vom 22.3.2023
Provenienz:
Privatbesitz Soest
Privatbesitz Kempten/Allgäu
Werkverzeichnis:
WV-OM-SW 1942, Nr 72. Abend (Weg n. Intemann) - 55 x 52
Otto Modersohn - Abendlandschaft, 1942
Öl auf Leinwand
52 x 55 cm / gerahmt 63 x 65 cm
20 x 21 inch / gerahmt 24 x 25 inch
unten rechts signiert, datiert: „O Modersohn 42“
mit handgefertigtem Modellrahmen
N 9550
Expertise:
Otto Modersohn Museum, Fischerhude, Rainer Noeres, vom 22.3.2023
Provenienz:
Privatbesitz Soest
Privatbesitz Kempten/Allgäu
Werkverzeichnis:
WV-OM-SW 1942, Nr 72. Abend (Weg n. Intemann) - 55 x 52
Über das Werk
Die Abendlandschaft von 1942 ist eines jener Gemälde, die man häufiger im Werk von Otto Modersohn findet. Es vereint noch einmal die typischen Merkmale des Teufelsmoors, welches die jungen Künstler schon früh in den Bann gezogen hatte: einen der Moorkanäle, welche die Ebene schnurgerade durchziehen, eine Reihe schlanker, zarter Birken an seinem Ufer, im Hintergrund ein von Bäumen umstandenes Bauerngehöft.
Der betagte Künstler malte dieses Bild im Jahr vor seinem Tod. Vor langer Zeit schon, nach dem frühen Tod seiner zweiten Frau Paula Modersohn-Becker, hatte er der Worpsweder Künstlerkolonie den Rücken gekehrt und war ins nahegelegene Fischerhude übergesiedelt, wo er eine neue Heimat und neue Motive für seine Malerei fand.
Das Besondere an diesem Gemälde ist – wie so oft in Otto Modersohns Spätwerk – sein lyrischer Charakter, die durchleuchtete Atmosphäre der Dämmerung, die dem Himmel seine unverwechselbare Farbe verleiht und die winterliche Landschaft in eine leise Melancholie hüllt. „Mir liegt vor allem das nur Geahnte, Angedeutete“, schrieb der Künstler schon 1935, „darum liegen mir vor allem Dämmerungen, Mondschein etc. Das war der Reiz vieler Kompositionen, das ist meine persönlichste Art. Darum liebe ich auch mehr grauen, nebelige Tage, als Sonnenschein.“
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.