Über das Werk
Diese Arbeit aus der 2022 entstandenen Reihe der Kleinen Farbchromatiken zeichnet sich durch verschiedene Blautöne aus. Sehr differenziert überlagert Heinz Mack hier die einzelnen Farbbahnen. Es geling ihm in diesem Werk, einzelne Blautöne zu erzeugen und gleichzeitig einen Farbverlauf von hell nach dunkel zu entwickeln. Die spezifische Beschaffenheit der Pastellkreiden unterstützt diese Übergänge der Töne, denn die Pigmente lassen sich leicht verwischen und es können sanfte Übergänge ebenso wie Lineaturen und Strukturen erzeugt werden. Mit diesem für Mack charakteristischen Farbauftrag evozieren seine Werke immer auch ein intensives Raumempfinden. Faszinierend wirkt die Farbentwicklung von den helleren Blautönen am unteren Bildrand zu den dunklen am oberen. In der Betrachtung dieser Farbchromatik erscheint die Unendlichkeit einer weiten Himmelslandschaft ebenso vor dem inneren Auge wie die Tiefen des Ozeans
Macks Interesse an der Ausdruckskraft der Farben basiert auf seiner Leidenschaft für das Phänomen Licht. Als Mitbegründer der ZERO-Bewegung hat er sich Zeit seines Lebens mit dem unterschiedlichen Wirken von Licht auseinandergesetzt. In seiner Malerei thematisiert er immer wieder die Farbigkeit des Lichtes, das – durch ein Prisma gelenkt – in die Spektralfarben Violett, Indigo, Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot aufgespalten wird. Diese Spektralfarben thematisiert Heinz Mack in seinen Farbchromatiken.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.
