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Unser Newsletter: Das Postulat der Geste
Werke von Karl Otto Götz, Bernard Schultze und Fred Thieler
12.08.2022 • Galerie NEHER
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
der Aufbruch nach dem Zweiten Weltkrieg setzte in jeder Hinsicht Maßstäbe. Er erforderte eine völlig neue Kunst, eine Kunst jenseits aller Abbildlichkeit und Figuration, jenseits tradierter Kompositionsprinzipien. Dynamik, Schwung und Aktion, ein freier, spontaner, individueller Gestus sowie eine offene, lyrische Bildsprache sind die Kennzeichen der neuen Malerei, die sich in den 1950er Jahren zu etablieren begann.
Künstlergruppen und Ausstellungsgemeinschaften schossen wie Pilze aus dem Boden und begründeten auch in Deutschland die Kunstrichtung des Informel. Zu ihren namhaften Vertretern gehörten Peter Brüning, Carl Buchheister, Karl Otto Götz, Gerhard Hoehme, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Fred Thieler und Hann Trier, um nur einige zu nennen. Wir möchten Ihnen gerne einige herausragende Bilder von Protagonisten dieser Zeit des revolutionären Umbruchs vorstellen.
Karl Otto Götz, Ilmir II, 1992
Gouache auf Papier
69 x 73 cm / gerahmt 86 x 80 cm
datiert, unten rechts signiert: „K. O. Götz“
rückseitig signiert, betitelt, datiert: „K. O. Götz Ilmir II (eingekreist) 1992“
– mit handgearbeitetem Modellrahmen und UV-Strahlen absorbierendem Glas –
N 9201
In informeller Gestik mit großzügigen, geradezu monumentalen Schwüngen präsentiert sich dieses Blatt von Karl Otto Götz. Der Künstler war 78 Jahre alt, als er die Gouache in vitalem, leuchtendem Gelb und Schwarz malte. Die Auflösung des klassischen Formprinzips in seinen meist rasant und schwungvoll mit Pinsel und Rakel ausgeführten Arbeiten bestimmt das eindrucksvolle Lebenswerk des Malers.
Fred Thieler, Ohne Titel, 1992
Kunstharzdispersion auf Papier
107 x 76 cm / gerahmt 158 x 128 cm
unten rechts signiert, datiert: „F. Thieler 92“
– mit handgearbeitetem Modellrahmen und UV-Strahlen absorbierendem Glas –
N 9046
Fred Thieler ist der Klassiker unter den Informellen. Seine bewusste Reduktion auf nur wenige Farben mündet keineswegs in eine malerische Beschränkung, sondern ermöglicht wunderbare Bildschöpfungen in einer Fülle unterschiedlicher Töne, Nuancen und Kombinationen. In dieser großformatigen Arbeit auf Papier entfalten sich die miteinander verwobenen Flächen sanft, mit einer fast aquarellhaften Leichtigkeit und eröffnen dem Betrachter einen spannungsvollen Farbraum.
Bernard Schultze, Leichte Brise 1, 2002
Aquarell auf Karton
73 x 51 cm / gerahmt 91 x 68 cm
unten rechts datiert, signiert, betitelt: „2002 Bernard Schultze ,leichte Brise 1‘“
– mit handgearbeitetem Modellrahmen und UV-Strahlen absorbierendem Glas –
N 9222
Leichte Brise – der assoziative Titel dieses Aquarells von Bernard Schultze spricht ganz unmittelbar die sinnliche Wahrnehmung des Betrachters an. Und obgleich das Blatt ganz und gar ungegenständlich erscheint, fühlt man sich in eine freundliche, lichte Landschaft hineinversetzt. Das labyrinthische Gefüge harmonisch komponierter Farbflächen in hellen, exquisit aufeinander abgestimmten Farbtönen vermittelt die späte Meisterschaft des Künstlers.