Thomas Lenk
* 15.06.1933 | Berlin
† 15.09.2014 | Schwäbisch Hall
Thomas Lenk brachte mit seinen raumgreifenden Plastiken aus Industriematerialien wie Stahl, Aluminium oder Beton neue, spektakuläre Konzepte in die Bildhauerei. Ab 1964 entwickelte er seine Schichtungen, Raumplastiken in hinter- und übereinander gesetzten, flachen Grundelementen mit Leuchtfarben, die durch ihre dynamische Staffelung und strahlende Farbigkeit die Illusion einer Bewegung erzeugen und sich in den Raum auszudehnen scheinen.
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Vita Thomas Lenk
1933
Am 15. Juni geboren in Berlin als Sohn des Malers Franz Lenk.
1939
Politisch bedingte Übersiedlung der Familie nach Thüringen.
1945
Kriegsbedingte Übersiedlung nach Württemberg.
1950
Für kurze Zeit Studium an der Kunstakademie Stuttgart, danach Lehre zum Steinmetz.
1952
Erste plastische Arbeiten entstehen.
1955
Lenk arbeitet an nicht-figurativen Skulpturen.
Freundschaft mit dem Künstlerkollegen Georg Karl Pfahler.
1957
Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb für ein Mahnmal im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz.
Erste Einzelausstellung in der Galerie Boukes, Wiesbaden.
1959
Heirat mit Maria Bendig.
1960
Seine Dialektischen Objekte entstehen: Plastiken, die Landschaftsbezug und einen Bezug zur Körperlichkeit mit abstrakten Begriffen wie Raum und Zeit verbinden.
Mehrfach Reisen nach Jugoslawien.
1962
Sein erstes bibliophiles Buch entsteht zusammen mit Theodor W. Adorno.
Am 19. September wird seine Tochter Mira geboren.
1964
Erste Schichtungen (entdeckt beim zufälligen Spiel mit Bierdeckeln) entstehen: Plastiken mit gegeneinander versetzten Flächen, die über- und hintereinander zu liegen scheinen und somit eine räumliche Illusion erzeugen.
Am 19. Mai wird seine Tochter Ilona geboren.
1966
Beschäftigung mit dem Siebdruck.
1967
Reisen nach New York und London.
Er erhält den International Purchase Award Price des Carnegie Institutes in Pittsburgh.
Übersiedlung nach Stuttgart.
1967–70
Entwürfe zum Projekt Inn-Skulptur.
1968
Beginn der Beschäftigung mit architekturgebundenen Projekten, darunter eine Skulptur-Raum-Konzeption für das Stadttheater Münster, realisiert 1972.
Entwürfe zur Serie Schicht-Block.
Lenk nimmt an der 4. documenta in Kassel teil.
Ab 1968 mehrere Reisen nach Italien, Ungarn, Polen und in die Tschechoslowakei.
1969
Entwürfe zu Büchern und Beschäftigung mit dem Filmprojekt Dreimaligkeit.
Er erhält den dritten Preis Socha Piešťanských Parkov, Bratislava.
1970
Zusammen mit Erhard Karkoschka Arbeit am Projekt einer Phono-Skulptur.
Aus 70 verzinkten Stahlplatten fertigt er eine Schichtung in Höhe von 3,70 Meter, die zunächst am Museum Folkwang in Essen beheimatet ist und heute auf der „Tummelwiese“ im Essener Grugapark zu finden ist.
1971
Die Serie Kulissen entsteht.
1972
Serien Domestica, Manhattan und Die Kammer und das Monster; Projekt einer Theater-Klang-Skulptur.
1973
Varia, variable Skulptur aus gleichen Elementen, sowie die Modellserie Kraków und Idem entstehen.
1974
Übersiedlung nach Schloss Tierberg bei Schwäbisch-Hall.
Preis der zweiten Norwegischen Grafik-Biennale, Frederikstad.
Seine Schichtungen werden im Museum Folkwang, Essen, gezeigt.
1976
Reise nach Kairo anlässlich der Beteiligung an der Ausstellung Licht und Geometrie im Bab – el Louk.
Die Modellserie Salome entsteht.
Ausstellung im Kölnischen Kunstverein.
1977
Projekt eines Klangbrunnens (mit Erhard Karkoschka). Die Serien Lemuren (Fotocollagen) und ADGA, Untersuchungen mit dem Element des Zollstocks, entstehen.
1978
Zweite Reise nach Ägypten, Gastprofessur an der Heluwan-Universität, Kairo.
1980
Erste Ausstellungen der Zollstockskulpturen: Die Serie AGDA wird in der Kunsthalle Düsseldorf, in der Kunsthalle Tübingen und im Westfälischen Kunstverein in Münster präsentiert.
Projekte eines statischen Balletts mit dem Titel Kolo de mort, die Videoprojekte Schichten und Körperʼs ADGA (zusammen mit Irm Sommer) sowie die Serie der Zeichnungen Orient und Okzident entstehen.
1981
Architekturprojekt Stadt über dem Davidstern; Serie der Zeichnungen Alpha/Omega.
Reise nach Österreich und in die Tschechoslowakei.
1982
Serie Kalender (Papierobjekte).
Reise nach Katalonien.
1983
Die Serien Hohenlohe (Zeichnungen) und Rotation (Skulpturen) entstehen.
1988
Ehrenmitgliedschaft der Art Gallery of Ontario/Musée des beaux-arts de lʼOntario, Toronto.
1989
Ehrenprofessor des Landes Baden-Württemberg.
ab 1990
Serie Hexa (Skulpturen).
1992
Mitglied der Humboldt-Gesellschaft.
1996
Serie ADGA-ALUP (Zeichnungen).
2013
Anlässlich seines 80. Geburtstags werden seine Arbeiten im Kunstverein Schwäbisch Hall – Galerie am Markt gezeigt.
2014
Thomas Lenk stirbt am 15. September in Schwäbisch Hall.