Aktuelles » Neues aus der Galerie NEHER »
Unser Newsletter:
Stille Plastiken von großer Ausdruckskraft
Bronzen von Ernst Barlach
14.01.2022 • Galerie NEHER
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
wir möchten Sie heute dazu einladen, Ernst Barlachs Werken ein wenig Zeit zu widmen. Denn seine bildhauerischen Figuren und Gesichter werden Sie mit ihrer ganz besonderen, zurückhaltenden Ausdruckskraft, ihrer Innerlichkeit und geheimnisvollen Magie in den Bann ziehen.
Durch unsere enge Zusammenarbeit mit dem Nachlass des Künstlers in Ratzeburg ist es uns gelungen, drei wunderbare Bronzen für unsere aktuelle Ausstellung zu gewinnen, die dem Kunsthandel schon seit langer Zeit nicht mehr zur Verfügung standen: ein seltenes kleines Relief aus den frühen Schaffensjahren sowie eine Christusmaske und den Sitzenden Gottvater, die bereits in Präsentationen renommierter Museen vertreten waren und zu Barlachs bedeutenden christlich-religiösen Motiven gehören.
Ernst Barlach, Bildhauer vor dem Modell, 1892
Bronze
18 x 30 cm
signiert unten rechts: „EBarlach“
Auflage: 3 unnummerierte Güsse 1970
Werkverzeichnis Elisabeth Laur, Ernst Barlach, Das plastische Werk, WVZ Nr. 9
N 9437
Dieses kleine Relief ist eine seltene Preziose: Es ist eines von nur drei Werken, die aus Barlachs Studienzeit erhalten sind. Einst schmückte es den Deckel eines Kästchens, das Verse und Zeichnungen von Ernst Barlach und seinen Kommilitonen enthielt. Möglicherweise handelt es sich bei einer der dargestellten Personen sogar um den Künstler selbst, der in dieser frühen Arbeit gleichsam sein künstlerisches Bekenntnis als Bildhauer manifestierte.
Ernst Barlach, Christusmaske VI, 1931
Bronze
15 x 12 x 8 cm
unter dem Kinn nummeriert, monogrammiert: „EB 10/11“
darunter in winziger Schrift: Gießerstempel „H.NOACK BERLIN“
Auflage: 15 nummerierte Güsse ab 1947
Werkverzeichnis Elisabeth Laur, Ernst Barlach, Das plastische Werk, WVZ Nr. 485
N 9439
In dieser archaisch stilisierten Christusmaske fand der Künstler die endgültige Fassung für das Gesicht seines Lehrenden Christus. Die Physiognomie wirkt entrückt und gewinnt einen überzeitlichen, transzendenten Ausdruck, während der sprechende Mund gleichzeitig menschlich und lebendig erscheint. Dem Künstler gelingt in der eindrucksvollen Verbindung des übernatürlichen Gottessohns mit dem diesseitigen Lehrer ein modernes Christusbild.
Ernst Barlach, Sitzender Gottvater, 1920
Bronze
48 x 42 x 30 cm
auf der Plinthe hinten links signiert, nummeriert: „E. Barlach 4/6“
darunter Gießerstempel: „H. NOACK BERLIN“
Auflage: 6 nummerierte Güsse ab 1983
Werkverzeichnis Elisabeth Laur, Ernst Barlach, Das plastische Werk, WVZ Nr. 303
N 9441
Frontal und in langem Gewand, die Arme zum Segensgestus ausgebreitet, präsentiert Ernst Barlach seinen Sitzenden Gottvater. Der Weltenschöpfer ist kein strafender Gott, sondern eine gütige, liebende, verzeihende Instanz. Mit geöffneten Armen und menschlichem Antlitz kommt er uns entgegen, um die Zweifelnden und Suchenden aufzunehmen.