Karl Hofer
* 11.10.1878 | Karlsruhe
† 03.04.1955 | Berlin
Karl Hofer ist einer der großen Einzelgänger in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens blieb er bis auf wenige Ausnahmen der Figuration treu, seine Gemälde – Porträts und Aktdarstellungen, Maskeraden und Zirkusbilder, Landschaften und Stillleben – zeichnen sich durch klassische Ausgewogenheit und eine stille, strenge Schönheit aus.
Werke von Karl Hofer
Vita Karl Hofer
1878
Geboren in Karlsruhe.
1892–95
Lehre in der Müller’schen Hofbuchhaltung. Er wird als kaufmännischer Gehilfe ins Unternehmen übernommen.
1897–1902
Studium an der Großherzoglichen Badischen Akademie der Künste in Karlsruhe; Meisterschüler von Hans Thoma.
1899
Erster Aufenthalt in Paris.
1900
Zweiter Paris-Aufenthalt.
1902
Hofer beginnt ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart als Meisterschüler von Leopold von Kalckreuth.
1903
Im April Heirat mit der Sängerin Mathilde Scheinberger; das Paar übersiedelt nach Rom.
1904
Geburt des Sohnes Karl, genannt Carlino.
1908
Die Familie zieht nach Paris.
1910
Hofer unternimmt eine fünfmonatige Indienexkursion.
1911
Geburt des Sohnes Hansrudi.
1912
Das Städel Museum in Frankfurt erwirbt Hofer Gemälde Loth und seine Töchter.
1913
Erneute Reise nach Indien. Übersiedlung nach Berlin; Hofer wird Mitglied der Freien Secession.
1914
Während eines Ferienaufenthaltes im nordfranzösischen Badeort Ambleteuse wird die Familie vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht; Hofer wird für drei Jahre interniert.
1919
Nach Kriegsende wird er in die Schweiz entlassen, wo er eine Wohnung in Zürich bezieht.
1920
Rückkehr nach Deutschland.
1922
Hofer erhält einen Ruf an die Hochschule für Bildende Künste in
Berlin-Charlottenburg.1923
Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.
1924
Nimmt an der Ausstellung International Exhibition of Paintings des Carnegie Instituts in Pittsburgh teil.
1927
Reise in die USA. Hofer gründet die Badische Secession in Karlsruhe.
1928
Anlässlich seines 50. Geburtstags große Ausstellungen in Mannheim und Berlin.
1929
Mitglied des Senats der Preußischen Akademie der Künste.
1933
Entlassung aus dem Amt.
1934
Endgültige Trennung von seiner Frau.
1937
Er ist mit neun Gemälden in der NS-Propagandaausstellung Entartete Kunst vertreten, mehr als 300 seiner Werke wurden aus den Museen entfernt.
1938
Hofer erhält Malverbot sowie Ausstellungs- und Verkaufsverbot.
1939
Er heiratet sein Modell Elisabeth Schmidt.
1943
Sein Atelier in Berlin wird bei einem Bombenangriff zerstört; er malt einige der zerstörten Bilder neu.
1945
Hofer wird zum Direktor der Hochschule für Bildende Künste in Berlin ernannt.
1952
Er erhält den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste.
1953
Anlässlich seines 75. Geburtstags werden ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland sowie der Berliner Kunstpreis verliehen. Seine Autobiografie Erinnerungen eines Malers erscheint.
1955
Erbitterter öffentlicher Disput mit dem Kunsthistoriker Will Grohmann über die Bedeutung der gegenstandslosen Kunst. Hofer, der die Figuration vertritt, ist scharfen Angriffen ausgesetzt.
Er stirbt am 3. April in Berlin an den Folgen mehrerer Schlaganfälle.