Aktuelles » Neues aus der Kunstwelt »
Noch bis zum 31. Januar 2022: Die Ausstellung Licht und Transparenz im Bonner Münster
18.01.2022 • Galerie NEHER
Fünf Jahre war das Bonner Münster aufgrund von Restaurierungsarbeiten geschlossen. Nun erstrahlt das Wahrzeichen der Stadt wieder in voller Pracht und trumpft sogleich mit einer ungewöhnlichen Aktion auf: Seine Neueröffnung wird begleitet von einer Ausstellung zeitgenössischer Kunstwerke.
Heinz Mack im Bonner Münster
Der Eindruck beim Betreten der zurzeit noch unbestuhlten dreischiffigen Basilika ist geradezu überwältigend. Der in neuem Licht hell erstrahlende Innenraum mit seinen romanischen und gotischen Stilelementen, die Alabasterskulpturen auf den Chorschranken und das frisch restaurierte goldene Apsis-Mosaik lassen die Ehrfurcht vor der Leistung mittelalterlicher Bauherren und Architekten neu erwachen. Und dann die Kunst: Anthony Craggs abstrakte organische Figuren treten mit dem Pantokrator – dem Weltenherrscher – in einen Dialog, die 17 Leuchtkörper von Monica Bonvicini, die vor dem Altarraum über einem Sarkophag hängen, tauchen die Seitenkapelle in helles Licht und der geheimnisvolle, mystische Urwald in Mariele Neudeckers Aquarium lässt an den Schöpfungsmythos denken.
Von ganz besonderer Ausstrahlung aber auch Gerhard Richters stilles, in diesem Umfeld geradezu andächtiges Kerzenbild seiner frühen Jahre ebenso wie die strahlenden, farbgewaltigen Bilder von Heinz Mack, die mit den prächtigen mittelalterlichen Fenstern um die Wette leuchten. „Mack brachte das Licht in die Wüste“, so Prof. Walter Smerling, der Initiator der Ausstellung, in Anspielung auf Aktionen des Künstlers in den 1970er Jahren, „jetzt bringt er Licht in die Kirche“.
Die Kunstpräsentation im sakralen Raum ist noch bis zum 31. Januar 2022 zu sehen.
Der Katalog zur Ausstellung ist am Haupteingang der Kirche, in Bonner Buchhandlungen oder über die Stiftung für Kunst und Kultur (Versand zzgl. Portokosten) erhältlich.