(Armand Pierre Fernandez) Arman

* 17.11.1928 | Nizza
† 22.10.2005 | New York

Er ist einer der großen Revolutionäre der Nachkriegskunst. Arman, eigentlich Armand Pierre Fernandez, gehört zu den Mitbegründern der Gruppe der Nouveaux Réalistes. Er sicherte sich seinen Platz in der Kunstgeschichte mit seinen Akkumulationen: der Anhäufung von Gegenständen wie Kannen, Besteck, Zahnrädern, Ampullen, Gasmasken, Haarspangen, Farbtuben oder Pinseln zu reliefartigen Arrangements in Kästen aus Plexiglas.


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Vita (Armand Pierre Fernandez) Arman

1928

Geboren am 17. November als Armand Pierre Fernandez in Nizza.

1946–49

Nach dem Abitur mit Schwerpunkt Philosophie Aufnahme eines Studiums an der École des arts décoratifs in Nizza.

1947

In einem Judoverein lernt er Yves Klein und Claude Pascal kennen. Mit beiden unternimmt er eine Europareise und besichtigt Belgien, Deutschland, England, Italien, Schweden und Spanien.

Intensive Beschäftigung mit Zen-Buddhismus und Astrologie.

1949

Studium der Archäologie und Orientalischen Kunst an der École du Louvre, Paris.

1951

Begegnung mit dem französischen Kunstkritiker Pierre Restany.

1952

Er wird am 24. April zum Militär eingezogen und in Fréjus stationiert, wo er zum Sanitätsdienst eingeteilt ist.

1953

Heirat mit der Komponistin Éliane Radigue, mit der er drei Kinder hat und bis 1970 zusammenbleibt.

Er wird von seinen militärischen Pflichten befreit und kehrt nach Nizza zurück.

1954

Der Künstler sieht Arbeiten von Kurt Schwitters, die ihn beeindrucken.

1956

Ausstellung in der Pariser Galerie du Haut Pavé zusammen mit Bernard Jeaume. Hier zeigt er seine ersten Cachets.

1957

Er bereist die Türkei und Afghanistan.

Erste Einzelausstellung in der Galerie La Roue. Aufgrund eines Druckfehlers in einer Einladungskarte der Galerie Iris Clert nimmt er den Künstlernamen Arman an.

1958

Er arbeitet an den Allures d’Objects, Abdrücken eingefärbter Gegenstände auf Leinwand oder Papier.

Reise über Jugoslawien, Bulgarien und die Türkei in den Iran.

1959

Die erste Accumulation entsteht, die für seine künstlerische Arbeit typisch werden sollte. Es handelt sich um Anhäufungen von gleichartigen Alltagsgegenständen in Plexiglasbehältern. Darüber hinaus arbeitet er an den Poubelles mit Inhalten aus Mülltonnen und Papierkörben.

Ausstellung seiner Werke in der Galleria Apollinaire in Mailand.

1960

Er wird Mitbegründer der Bewegung Les Nouveaux Réalistes. Die Galerie Iris Clert zeigt die Ausstellung Le Plein, für die der Künstler die Räume mit einem Berg von Abfall füllt.

Über Yves Kleins Schwager Günther Uecker bekommt er Kontakt zur Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO mit Heinz Mack und Otto Piene.

1961

Erste Einzelausstellung in New York. Arman beginnt seine Arbeit an den Coupes, in Scheiben geschnittenen Objekten, und den Colères, zerfetzten oder zertrampelten Objekten.

1963

Er nimmt einen zweiten Wohnsitz in New York. Erste Combustions – verbrannte Objekte – entstehen.

1964

Teilnahme an der documenta III in Kassel.

1966

Erste Anhäufungen von Farbtuben in Plexiglas entstehen.

1967

Arman nimmt eine Lehrtätigkeit an der University of California in Los Angeles auf, die er bis zum Frühjahr 1968 ausübt.

1968

Teilnahme an der Biennale di Venezia und der 4. documenta in Kassel.

1971

Heirat mit Corice Canton. Das Paar bekommt zwei Kinder.

1975

Reise nach Ägypten.

1976

Arman schafft ein Environment für die Biennale di Venezia.

Er bereist in diesem Jahr die Volksrepublik China und besucht Moskau.

1982

Die Skulptur Long Term Parking entsteht, ein 18 Meter hoher Turm, in den 60 Autos eingegossen sind.

1984

Er erhält den Auftrag für eine Akkumulation von 200 Flaggen der Republik in Bronze für den Ehrensaal des Élysée-Palastes.

1988

Er besucht Venedig, Alexandria und Athen.

1989

Arman erhält den Orden eines Ritters der Ehrenlegion durch den französischen Präsidenten François Mitterrand.

1991

Porträts berühmter Komponisten entstehen aus zusammengesetzten Musikinstrumenten.

1993

Aufnahme in den Ordre national de Mérite.

2005

Er stirbt am 22. Oktober in New York.

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