Fritz Winter
* 22.09.1905 | Altenbögge
† 01.10.1976 | Dießen - St. Georgen
Fritz Winter, documenta-Teilnehmer der ersten Stunde, zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Die Malerei des Bauhausschülers war stets einer abstrakten Formensprache verpflichtet. 1949 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe ZEN 49. Sein Zyklus Triebkräfte der Erde, entstanden bereits 1944, machte ihn nach dem Krieg schlagartig bekannt. Winters bewegte Bildkompositionen vermitteln immer auch ein tiefes Verständnis für die elementaren Kräfte der Natur.
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Vita Fritz Winter
1905
Fritz Winter wird am 22. September als Sohn eines Bergmanns in Altenbögge bei Unna geboren.
1919
Ausbildung zum Grubenelektriker. Im Anschluss daran Arbeit als Elektromonteur und Bergmann unter Tage.
1924
Erste Mal- und Zeichenversuche.
1927–30
Studium am Dessauer Bauhaus bei Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer.
1929/30
Aufenthalt bei Ernst Ludwig Kirchner in Davos.
1930
Übersiedlung nach Berlin.
1931
Aufnahme einer Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie Halle.
Er bereits Italien und besucht Südtirol, Bologna, Florenz, Padua und Mailand.
1933
Mit seiner Lebensgefährtin Margarete Schreiber-Rüffer und ihrem Sohn Klaus-Dietrich zieht er nach Allach bei München.
1935
Er lässt sich in Dießen am Ammersee nieder.
1937
Winter erhält Malverbot als „entarteter Künstler“.
1939–45
Er wird zum Kriegsdienst eingezogen und nimmt am Polen- und Russlandfeldzug teil.
1944
Schwere Verwundung.
1945–49
Russische Kriegsgefangenschaft in Sibirien und an der Wolga.
1949
Am 10. Mai Rückkehr aus der Gefangenschaft.
Gemeinsam mit Rupprecht Geiger, Willi Baumeister, Brigitte Matschinsky-Denninghoff und anderen gründet er die Künstlergruppe ZEN 49, welche die wichtigsten Maler und Bildhauer des frühen Deutschen Informel vereinigt.
1950–55
Zahlreiche Reisen im In- und Ausland, unter anderem nach Italien und Frankreich.
Er lernt Hans Hartung und Pierre Soulages in Paris kennen und erhält den 2. Preis der Biennale in Venedig.
1954
Austritt aus dem Deutschen Künstlerbund nach Disputen über die abstrakte Malerei mit dem Ersten Vorsitzenden Karl Hofer.
1955
Winter erhält eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel.
Teilnahme an der documenta I in Kassel.
1959
Teilnahme an der documenta II in Kassel.
1965/66
Große Retrospektive zum 60. Geburtstag in Kassel, Koblenz, Hannover, Mannheim, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin.
1972
Winter erhält den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.
1974/75
Einrichtung des Fritz-Winter-Hauses in Ahlen, Westfalen.
1976
Fritz Winter stirbt am 1. Oktober in Herrsching am Ammersee.