Walter Bertelsmann

* 02.01.1877 | Bremen
† 11.02.1963 | Worpswede

Als norddeutscher Impressionist und leidenschaftlicher Maler des Wassers machte er sich einen Namen. Walter Bertelsmann zählt zu den Vertretern der Worpsweder Künstlerkolonie und blieb dem Dorf sein Leben lang verbunden. In sensibel eingefangenen Stimmungen bannte er die typischen Worpsweder Motive auf Leinwand und Malpappe: das Teufelsmoor, die Überschwemmungen der Hamme und Wümme, aber auch Elbe und Weser, Nord- und Ostseeküste.


Werke von Walter Bertelsmann

Vita Walter Bertelsmann

1877

Geboren am 2. Januar in Bremen als ältester von drei Söhnen des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Bertelsmann und seiner Frau Sophie, geb. Delius.

1886–93

Besuch des Alten Gymnasiums in Bremen. Schon während der Schulzeit zeichnet und malt er gerne, in kleinformatigen Aquarellen und Ölbildern bannt er Schiffe und Wasser ins Bild. Mit dem Vater besucht er die Bremer Kunsthalle, wo er bereits 1895 die Werke der Worpsweder Maler entdeckt.

1894

Aufenthalt am Genfer See zum Erlernen der französischen Sprache für ein halbes Jahr.

1895–97

Dreijährige Lehre als Tabakkaufmann in der Rohtabakfabrik Hegeler und Söhne.

1897

Freiwilliger Dienst im 15. Infanterieregiment in Minden/Westfalen. Aufgrund einer Diphterieerkrankung scheidet er vorzeitig aus.

1898

Bertelsmann hat eine Stelle als Prokurist in der väterlichen Firma Bertelsmann und Lüderitz inne und besucht als Vertreter die Tabak verarbeitenden Kunden im Rheinland, in Westfalen, Sachsen, Thüringen sowie im Harz und reist nach Schweden, Norwegen, Dänemark, England und in die Niederlande. Unter den Kollegen ist er als „Reisender mit dem Skizzenbuch“ bekannt.

1898–99

Er nimmt ersten Zeichenunterricht bei Prof. Wilhelm Otto in Bremen.

1902

Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit und Übersiedlung nach Worpswede. Im November des Jahres wird Bertelsmann Schüler von Hans am Ende. Die beiden Maler bleiben bis zum Tod des Lehrers 1918 in freundschaftlichem Kontakt.

1903

Bekanntschaft mit der Worpsweder Malerin Ottilie Reyländer (1882–1965).

1904

Erste Präsentation seiner Bilder im Bremer Kunstsalon Leuwer.

1905

Erste Ausstellung in der Bremer Kunsthalle, er ist mit drei Bildern vertreten.

Sein Werk ist in dieser frühen Phase von der klassischen naturalistischen Malweise der ersten Worpsweder Künstlergeneration geprägt, doch lassen seine Bilder schon jetzt eine offene und freie Handschrift sowie ein frisches Kolorit erkennen. Er arbeitet zumeist direkt vor der Natur.

1905–08

Anmietung des ehemaligen Ateliers von Fritz Overbeck an der Sandkuhle des Weyerbergs.

1906

Reise nach Baltrum. Hier und drei Jahre später auf Wangerooge malt er zahlreiche Brandungs- und Strandbilder.

1910

Bekanntschaft mit der Hamburger Malerin Erna Lundbeck (1880–1956).

Er wird Mitglied im Deutschen Künstlerbund, auf dessen Ausstellung in Leipzig er mit seinem Gemälde Märzsonne vertreten ist.

Bertelsmann steht an der Schwelle vom Naturalismus zum Impressionismus. Er entwickelt in den folgenden Jahren einen Malstil mit zarter Farbharmonie, leichtem Farbauftrag, dünnem Pinsel und lockeren Strukturen. 

1911

Zweimonatiger Aufenthalt auf Sylt. Hier entsteht ein umfangreicher Zyklus von etwa 60 Seestücken.

1912

Im April Heirat mit Erna Lundbeck.

1913

Geburt des Sohnes Jürgen.

1915

Mit dem Ausbruch des Weltkriegs wird das künstlerische Schaffen unterbrochen. Bertelsmann wird an der Westfront in Frankreich eingesetzt, erkrankt aber im Oktober 1916 an Typhus und wird in das Lazarett von Stenay eingeliefert

1916

Geburt der Tochter Hilda.

1917

Nach der Genesung Versetzung in ein Ersatzbataillon nach Oldenburg, später Brake.

1918

Kauf eines alten Bauernhauses von 1785 im Rusch, Worpswede. Es entsteht eine Vielzahl von Gemälden nach Worpsweder Motiven, darunter Ansichten aus dem Moor und Überschwemmungslandschaften. Oft ist er auf dem Fahrrad mit Staffelei und Malkarton in der Natur unterwegs.

Geburt der Tochter Renate.

1927

Die Stader Regierung erwirbt – nicht zuletzt zur Unterstützung der durch die Inflation in Not geratener Künstler – Bilder mit typischen Landschaftsmotiven, darunter Walter Bertelsmanns Bild Elbe bei Krautsand aus demselben Jahr.

Ende 1920er-Jahre

Mit einem befreundeten Arzt unternimmt Bertelsmann Segelfahrten auf der Niederelbe und Niederweser, wo zahlreiche Studien entstehen.

1930/31

Mehrwöchiger Sommeraufenthalt bei einem Apotheker in Kiel. Während dieser Zeit malt er Motive von der Kieler Förde, vom Selenter See und aus dem Selenter Forst. 

nach 1933

Eintritt in die Reichskulturkammer, um weiter ausstellen zu können.

1934

Klinikaufenthalt aufgrund einer schweren Depression.

Vierwöchiger Aufenthalt auf Rügen, wo zahlreiche Bilder von Strand und Steilküste entstehen.

1936

Er übernimmt die Gemeindegruppe Worpswede des Reichsluftschutzbundes.

1942

Der Sohn Jürgen wird als Soldat in Russland vermisst gemeldet. Sein Tod wird erst 1951 bestätigt.

1949

Das Ehepaar stürzt in eine tiefe seelische Krise, die einen Aufenthalt in der Nervenklinik Rockwinkel notwendig macht.

1956

Kurz vor seinem 80. Geburtstag kauft seine Heimatstadt Bremen das Gemälde Winter auf dem Weyerberg.

Am 4. Juli Tod seiner Frau Erna.

1957

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse.

1963

Bertelsmann stirbt am 11. Februar in Worpswede.

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