Über das Werk
Der junge Walter Bertelsmann war zunächst als Prokurist und Handlungsreisender in der väterlichen Tabakfirma tätig und nahm nebenbei Zeichenunterricht. Von 1902 an widmete er sich ganz der Malerei und war bis 1904 Schüler von Hans am Ende in Worpswede. Er lebte als Worpsweder der zweiten Generation bis zu seinem Tod in der Künstlerkolonie. Der als „Wassermaler“ berühmt gewordene Walter Bertelsmann ist ebenso ein Maler des Himmels gewesen, der auch in diesem Bild den größten Raum einnimmt.
In impressionistischer Manier setzen die verschiedenfarbigen Pinselstriche bewegte Akzente in der Wolken- und Winddarstellung. Weiße, hellblaue, braune und grüne Farbstriche fügen sich zu einem dynamischen Bildganzen zusammen, in dem die sich in der Ferne über den tiefliegenden Horizont erhebenden Bäume Land und Himmel miteinander verbinden. Die Überschwemmung in der Hammeniederung ist ein typisches Gemälde des Landschaftsmalers Walter Bertelsmann, in dessen späteren Bildern die Auseinandersetzung mit dem französischen Impressionismus deutlich wird. Bertelsmanns Motive stellen in ihrer atmosphärisch dichten Stimmung und ihrem bewegten Pinselduktus einen bedeutenden norddeutschen Beitrag zum deutschen Impressionismus dar.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Eva Müller-Remmert, Kunsthistorikerin