Rupprecht Geiger - 735/81, 1981

Acryl auf Leinwand

125 x 130 cm
49 x 51 inch

rückseitig oben auf der umgeklappten Leinwand signiert, betitelt: „Geiger 735/81“

– mit Aluminium-Retro Atelierrahmen –

N 9381

Provenienz:

Hypo-Vereinsbank AG, München vom Künstler erworben 1990

Uni Credit Group, München (früher Hypo-Vereinsbank AG)

Privatbesitz

Werkverzeichnis:

Rupprecht Geiger. Werkverzeichnis 1942–2002. Gemälde und Objekte, Architekturbezogene Kunst, bearb. von Pia Dornacher und Julia Geiger, hrsg. von Rupprecht-Geiger-Gesellschaft, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 2003, Nr. 701 mit farbiger Abb. S. 253

Ausstellungen:

Essen, Galerie Neher, Herbst – Winter 2021, Katalog mit farbiger Abb. S. 49

Über das Werk

Farbe als zentraler Träger der Bildaussage und autonomer Ausdrucksfaktor steht im Mittelpunkt des Schaffens von Rupprecht Geiger (1908–2009), der zu den Protagonisten der gegenstandslosen Malerei in der deutschen Kunst nach 1945 zählt. Das vorliegende, großformatig konzipierte Gemälde von 1981 liefert hierfür ein prägnantes Beispiel: Im fast quadratischen Bildformat entfaltet sich der Verlauf zwischen intensivem Rot und leuchtendem Pink als fließender, organisch-dynamischer Prozess. Um 1965 wechselte Geiger vom malerisch getupften zum gespritzten Farbauftrag, um fein nuancierte Übergänge und sanfteste Verschleifungen im Kolorit zu erzielen. Das Auge erlebt diese Bildoberfläche als harmonische Farbbewegung mit räumlicher Ausdehnung. Geiger verstand Farbe als lichthaltige Eigenkraft, deren elementare Energie im Zusammenspiel mit Fläche und Raum Thema und Wirkung seiner Bildschöpfungen war. Das strahlende, gleichsam fluoreszierende Kolorit entmaterialisiert die Bildfläche und transformiert sie in eine sinnlich-emotionale Atmosphäre. Insbesondere die Farbe Rot behauptet in Geigers Werk eine zentrale Rolle. Im Bewusstsein ihrer stimulierenden Wirkung und ihres geistigen Energiegehaltes wählte er sie immer wieder für seine Bilder. „Rot ist Leben, Energie, Potenz, Macht, Liebe, Wärme, Kraft. Rote Lichtquellen sind geistige Materie“, erklärte der Maler zum Eigenwert jener Farbe.

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andreas Gabelmann, Kunsthistoriker

Dr. Andreas Gabelmann, Kunsthistoriker, geb. 1967 in Landau. Studium der Kunstgeschichte, Baugeschichte und Literaturwissenschaft in Karlsruhe und Bamberg. 1999 Promotion über den badischen Expressionisten August Babberger (1885-1936). 2000 bis 2002 Volontariat am Brücke-Museum Berlin. 2003 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Städtischen Kunstmuseum Singen. Seit 2005 tätig als freier Kunsthistoriker, Autor und Kurator für Museen, Kunstvereine, Galerien, Stiftungen, Künstlernachlässe, Presse und Verlage in Deutschland und der Schweiz. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst der Klassischen Moderne mit Schwerpunkt Expressionismus und zur Gegenwartskunst. Nach langjähriger Forschungstätigkeit Publikation des neuen Werkverzeichnisses der Druckgraphik von Erich Heckel (erscheint Herbst 2021). Lebt und arbeitet in Radolfzell am Bodensee.

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Rupprecht Geiger, 735/81, 1981, 125 x 130 cm, N 9381
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