Karl Schmidt-Rottluff - Septembermorgen, 1966

Aquarell auf Velin

50 x 69 cm / gerahmt 81 x 101 cm
19 x 27 inch / gerahmt 31 x 39 inch

unten rechts signiert, datiert, bezeichnet: „SRottluff 6620“'
rückseitig bezeichnet, betitelt, datiert:„67/46 – Septembermorgen – 66“

mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, Uv-absorbierendem Glas

N 9371

Expertise:

Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, Christiane Remm, vom 9.7.2019

Provenienz:

Galerie Commeter, Hamburg

Galerie Günther Franke, München

Privatbesitz München

Privatbesitz Baden-Württemberg (durch Erbgang)

Ausstellungen:

Essen, Galerie Neher, Herbst 2020, Katalog mit farbiger Abb. S. 49

Penzberg, Museum Penzberg, Gerhard Fietz. Formen innerer Freiheit, 20.11.2021–27.02.2022, außerhalb des Kataloges, aber mit Ausstellungsetikett

Essen, Galerie Neher, Herbst-Winter 2022/2023, Katalog mit farbiger Abbildung Seite 11

Über das Werk

Von Farbe und Licht durchflutet erscheint der Blick über den Gartenzaun auf ein kleines, von hohen Büschen und Bäumen umstandenes Haus. Überstrahlt wird die menschenleere Szenerie von der großen, tiefstehenden Sonne, deren Gegenlicht die Konturen der Formen zu lebhafter Wirkung steigert. Mit lockerem Pinselduktus und intensiv leuchtenden Farbkontrasten hat Karl Schmidt-Rottluff die besondere Atmosphäre eines Septembermorgens im Taunus festgehalten. Seit den frühen 1930er Jahren war der Maler immer wieder bei der Frankfurter Kunsthändlerin Hanna Bekker vom Rath in deren Haus in Hofheim zu Gast. Die Taunuslandschaft wurde so eine zentrale Inspirationsquelle für zahlreiche Gemälde und Aquarelle, in denen die stille, üppige Natur das Hauptelement bildet. Das vorliegende, großformatige Blatt gehört zu den exemplarischen Arbeiten der späten Schaffensjahre, in denen der über 80-jährige Künstler mit ungebrochener Gestaltungsfreude den Kräften der Natur nachspürte. In typischer Manier für Schmidt-Rottluffs Malerei der 1950er- und 1960er Jahre sind die stilisierten Flächenformen von Gebäude und Natur mit schwarzen, kantig gebrochenen Konturlinien betont und zu kraftvollem Ausdruck gesteigert. Die spätsommerliche Landschaft vibriert im Rausch der Farben. Vitale Expressivität und starke innere Empfindung sprechen aus dem überaus qualitätvollen Aquarell.

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andreas Gabelmann, Kunsthistoriker

Dr. Andreas Gabelmann, Kunsthistoriker, geb. 1967 in Landau. Studium der Kunstgeschichte, Baugeschichte und Literaturwissenschaft in Karlsruhe und Bamberg. 1999 Promotion über den badischen Expressionisten August Babberger (1885-1936). 2000 bis 2002 Volontariat am Brücke-Museum Berlin. 2003 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Städtischen Kunstmuseum Singen. Seit 2005 tätig als freier Kunsthistoriker, Autor und Kurator für Museen, Kunstvereine, Galerien, Stiftungen, Künstlernachlässe, Presse und Verlage in Deutschland und der Schweiz. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst der Klassischen Moderne mit Schwerpunkt Expressionismus und zur Gegenwartskunst. Nach langjähriger Forschungstätigkeit Publikation des neuen Werkverzeichnisses der Druckgraphik von Erich Heckel (erscheint Herbst 2021). Lebt und arbeitet in Radolfzell am Bodensee.

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Karl Schmidt-Rottluff, Septembermorgen, 1966, 50 x 69 cm / gerahmt 81 x 101 cm, N 9371
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