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Otto Modersohn in Stillleben und Landschaften
01.07.2022 • Galerie NEHER

Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
im kleinen Örtchen Fischerhude, gelegen inmitten der Felder und Wiesen der weiten, flachen Landschaft des Flüsschens Wümme, fand Otto Modersohn nach dem Tod seiner zweiten Frau – der Malerin Paula Modersohn-Becker – eine neue Heimat. Hier kümmert sich heute das Otto Modersohn Museum mit vielbeachteten Ausstellungen und Publikationen um den Nachlass dieses bedeutenden Malers der Worpsweder Künstlerkolonie.
Noch bis zum 24. Juli ist die erste Präsentation ausschließlich mit Blumenstillleben des Künstlers zu sehen, die vor allem in seinem Spätwerk eine herausragende Stellung einnehmen. Auch das wunderbare Gemälde aus unserer Galerie reiht sich ein in das illustre Konvolut der vielfältigen Blumensträuße aus allen Schaffensperioden. Wir möchten dies zum Anlass nehmen, Ihnen neben diesem Werk zwei weitere Bilder des Künstlers ans Herz zu legen: eine sommerliche Landschaft an den Ufern der Wümme sowie eine großformatige herbstliche Szene mit Bauernkate und Moorkanal.
> Zur Ausstellung im Otto Modersohn Museum, Fischerhude
Otto Modersohn, Spätsommer an der Wümme, 1923
Öl auf Malpappe
49 x 68 cm / gerahmt 65 x 84 cm
unten rechts monogrammiert, datiert: „OM X23“
Expertise Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischerhude, vom 12.12.2019
– mit handgearbeitetem Modellrahmen –
N 9390
Am Nordarm des kleinen Flüsschens Wümme, unweit seines Fischerhuder Domizils, malte Otto Modersohn im Spätsommer 1923 diese kleine Landschaftsstudie auf Karton. Bäume, Sträucher und Wasserampfer, erfasst mit malerisch bewegtem Gestus, säumen das Ufer und zeigen bereits ein dunkles, vorherbstlich gedämpftes Grün. Eine kleine weiblichen Figur – die dritte Frau des Malers, Louise Modersohn-Breling – belebt die Szenerie. Das Zartblau ihres Kleides korrespondiert mit dem Himmel, dem Flüsschen und dem weiter entfernten Blaugrün des Hintergrundes. „Die Kraft liegt nicht in der Buntheit“, bekräftigte der Künstler.
Otto Modersohn, Strauß mit Tulpen, Anemonen, Nelken und Schneebällen, 1940
Öl auf Leinwand
74 x 56 cm / gerahmt 92 x 74 cm
unten rechts signiert, datiert: „O Modersohn 40“
rückseitig oben links auf dem Keilrahmen in Bleistift: „von Otto Modersohn betitelt ,1) Strauß m. Tulpen‘“
Expertise Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischerhude, vom 28.2.2018
– mit handgearbeitetem Modellrahmen –
N 9328
Zurückgezogen in der Einsamkeit seines Fischerhuder Ateliers malte Otto Modersohn 1940 dieses exquisite Blumenstillleben mit Tulpen, Anemonen, Nelken und Schneebällen in einem hübschen Porzellankrug. In duftigen, feinen Pinselstrichen und einer sensiblen, fast altmeisterlichen Farbigkeit erfasst, zeugt das Gemälde von der Qualität des intimen Spätwerks, der Krönung seines malerischen Schaffens. „So ein Strauß ist eine Wunderwelt, phantastischer als die Natur da draußen, eine Märchenwelt, ein Feenreich“, schwärmte der Künstler.
Otto Modersohn, Spätsommer im Moor, Herbstlandschaft am Moorkanal, ca. 1922
Öl auf Leinwand
80 x 120 cm / gerahmt 113 x 152 cm
unten links signiert: „OModersohn"
Expertise Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischerhude, vom 30.1.2016
– mit handgearbeitetem Modellrahmen –
N 8896
Schon hat die Natur ihr braunrotes, reizvolles Herbstgewand übergestreift in dieser großformatigen, repräsentativen Landschaftsansicht aus dem Teufelsmoor. Schnurgerade verläuft der Moorkanal in die Tiefe des Bildes, gesäumt von schlanken Birken mit herbstlichem Laub, während eine Bäuerin in typischer Worpsweder Kleidung und Haube auf dem Weg zu ihrem reetgedeckten Haus ist. Das Motiv des birkenumstandenen Gehöfts hatte Otto Modersohn so sehr fasziniert, dass er seit 1895 mehrere leicht unterschiedliche Versionen dieser charakteristischen Szene schuf.
