Otto Modersohn - Spätsommer an der Wümme, 1923

Öl auf Malpappe

49 x 68 cm / gerahmt 65 x 84 cm
19 x 26 inch / gerahmt 25 x 33 inch

unten rechts monogrammiert, datiert "OM X23"

mit Modellrahmen

N 9390

32.000 €

Expertise:

Otto Modersohn Museum, Fischerhude - Rainer Noeres von 12.12.2019

Provenienz:

Nachlass Otto Modersohn

Christian Modersohn, Fischehude

Dieter Grassy, Hamburg-Rosengarten

Privatbesitz Hessen

Werkverzeichnis:

WV-OM-SW, 1923, Nr. 135: Wümme b.d. neuen Brücke 70 x 50

Ausstellungen:

Worpswede, Gemeinschaftsausstellung Worpsweder Kunsthalle, Netzel, Worpswede/Otto - Modersohn-Museum, Fischerhude, 1977, Katalog Nr. 188 Seite 223 (mit anderem Titel und falschem Entstehungsjahr: Feldweg mit Frau)

Essen, Galerie Neher, Herbst 2020 , Katalog mit farbiger Abbildung Seite 21

Über das Werk

Otto Modersohns Bilder der frühen 1920er-Jahre sind Zeugen stetiger Wandlung einer Malerei unter dem Einfluss der späten Bilder von Paul Cézanne, ohne jedoch die eigene Handschrift zu verleugnen oder gar zu verlieren. Der Künstler setzt auf eine zunehmende Vereinfachung seiner Kompositionsmittel. Bildelemente werden in bewegt strukturierte Farbflächen zusammengefasst. Seine Farbpalette bleibt der Lokalfarbigkeit der Natur verpflichtet: "Die Kraft liegt nicht in der Buntheit", so seine künstlerische Haltung. Unweit seiner Wohnung, am Ufer des Wümmenordarms, dessen Überquerung nur wenige Wochen zuvor eine neue Betonbrücke bekam, malte er diese Landschaftsstudie auf Karton. Das bildbestimmende Grün der Bäume und Sträucher zeigt sich vorherbstlich gedeckt. Büsche, Bäume und Wasserampfer säumen das Ufer. Die malerisch sehr bewegte Szenerie wird belebt durch die Figur seiner Frau Louise Modersohn-Breling.

„Einfachheit, Vereinfachung ist das Wichtigste, nicht bloß in der Form, sondern noch mehr in der Farbe. Ein Akkord, eine Harmonie muß das Bild darstellen: ,In der Vereinfachung zeigt sich erst der Meister.‘ Innerhalb des Akkordes dann reich in den Nuancen. Alles kommt darauf an, daß ein Bild ,stark‘ ist. Paula redete immer davon und diese Vereinfachung, Zusammenfassung in Form und Farbe, ist das Hauptmittel ein Bild stark zu machen. Und darin sind fast alle Zeiten, alle großen Meister verwandt […] Ein Klang, nicht soundsoviele. Mit je weniger man auskommt, desto besser.“(1)

Die letzten Wochen des Sommers in diesem von Wirtschaftskrise und Inflation geschüttelten Jahres 1923 verbrachten die Modersohns in den fränkischen Städtchen Iphofen und Sulzfeld. Wieder in Fischerhude, malte Otto Modersohn bis zum Jahresende noch 40 Bilder – darunter auch dieses.

1   Zit. nach: Otto Modersohn, Tagebuch 10. September 1923

Text verfasst und bereitgestellt von Rainer Noeres, Leiter des Otto Modersohn-Museums in Fischerhude,

geb. 1948. Schriftsetzerlehre in Hamburg von 1965-1968. Studium der freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg (HfbK) von 1968-1973. Mitgründer und betreibender Teilhaber der Produzentengalerie Hamburg von 1973-2009. Lehrauftrag für Malerei an der HfbK 1974.
Seit 1976 verheiratet mit Antje Modersohn, der Tochter Christian Modersohns, drei gemeinsame Kinder. Maßgeblich beteiligt am Aufbau des Otto Modersohn-Museums und Archivs in Fischerhude seit 1977. Verantwortlich für die Erstellung des Werkverzeichnisses der Werke Otto Modersohns seit 1980. Planung und Durchführung zahlreicher Ausstellungen und Kooperationen mit Museen und Kunstvereinen im In- und Ausland. Autor von grundlegenden Veröffentlichungen zum Werk Otto Modersohns. Seit 2010 als Leiter des Museums tätig, sowie als ehrenamtlicher Geschäftsführer der 1989 gegründeten Otto-Modersohn-Gesellschaft e.V. und der Otto-Modersohn-Stiftung. Vorstandsmitglied der Otto-Modersohn-Stiftung und des 2015 gegründeten Otto-Modersohn-Museum-Tecklenburg e.V. in Tecklenburg/Westf.   (Webseite besuchen)

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Otto Modersohn, Spätsommer an der Wümme, 1923, 49 x 68 cm / gerahmt 65 x 84 cm, N 9390
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