Otto Modersohn - Hochzeitszug, um 1926

Öl auf Malpappe

50 x 66 cm / gerahmt 66 x 80 cm
19 x 25 inch / gerahmt 25 x 31 inch

rückseitig mit Bleistift handschriftliche Echtheitsbestätigung von Antje Modersohn (Enkelin des Künstlers) vom 14.8.2022

mit handgefertigtem Modellrahmen

N 9495

Expertise:

Otto Modersohn Museum, Fischerhude, Christian Modersohn (Sohn des Künstlers), vom 27.12.1988

Otto Modersohn Museum, Fischerhude, Rainer Noeres, vom 16.8.2022 

Provenienz:

Auktionen Bolland & Marotz, Bremen 1984, Nr. 729

Galerie Klauspeter Westenhoff, Hamburg

Privatbesitz Hamburg (bis 2022)

Ausstellungen:

Essen, Galerie Neher, Herbst-Winter 2022/2023, Katalog mit farbiger Abbildung Seite 15

Über das Werk

Ein warmer, sonniger Tag im Mai: Noch sind die Bäume unbelaubt mit blattlosem Geäst, aber die frühlingshaft vibrierende Luft lässt sich bereits erspüren, am strahlend blauen Himmel ist kein einziges Wölkchen zu sehen. Die ideale Witterung für den hochgestimmten Hochzeitszug, der von dem schwarzgewandeten und mit Zylindern behüteten Posaunenchor der Fischerhuder Kirchengemeinde angeführt wird. Gleich dahinter das Brautpaar und die hübschen Braujungfern mit ihren langen Kleidern in zarten Pastelltönen, gefolgt von der eleganten Hochzeitsgesellschaft, die gerade eben das geschmückte Elternhaus der Braut verlässt. Am linken Bildrand vor der Scheune kommen noch drei Kinder herbeigestürmt, um sich dem Hochzeitszug anzuschließen.

Otto Modersohns Sujet erfreute sich in den 1920er Jahren großer Beliebtheit und nimmt mit seiner poetischen Ausdruckskraft auch heute noch die Betrachter gefangen. Dem vielfigurigen, kleinteiligen Motiv verleiht der Künstler durch die von rechts und links hereinragenden Gebäude Ruhe und Stabilität, eine Rhythmisierung erfährt es durch die hoch aufragenden, bildbestimmenden Bäume des Vordergrunds, die den Weg des Brautzugs säumen. Typisch für die Werkphase um 1926/27 sind die transparente Farbigkeit und die bewegte Pinselführung, die das Bild in sich vibrieren lassen.

„Dies Abkürzen, den Extrakt geben, in Aphorismen von der Natur reden”, schrieb Otto Modersohn im Dezember 1925 in sein Tagebuch, „ist eminent geistig. Man muß sich ganz seinem Gefühl, seinem Impuls, seinem Temperament überlassen, das allein schafft bleibende Kunst.”

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin

Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

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Otto Modersohn, Hochzeitszug, um 1926, 50 x 66 cm / gerahmt 66 x 80 cm, N 9495
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