Ewerdt Hilgemann
* 21.02.1938 | Witten
Werke von Ewerdt Hilgemann
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Ewerdt Hilgemann
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Vita Ewerdt Hilgemann
- 1938
- geboren in Witten, Deutschland
- 1958–1959
- Studium an der Universität Münster'
- 1959–1961
- Werkkunstschule und Universität des Saarlandes, Saarbrücken
- 1963
- Küstlersiedlung Asterstein, Koblenz
- 1964–1967
- Stipendien und Preise der Aldegrever Gesellschaft, Münster; Fritz Berg Stiftung, Hagen; Stadt Gelsenkirchen
- 1967–1970
- lebt in Gelsenkirchen, u.a. Künstlersiedlung Halfmannshof
- 1970–1984
- wohnhaft in Gorinchem, Niederlande, u.a. Kunstcentrum Badhuis
- 1975–1984
- Atelier und Aufenthalt in Carrara, Italien
- 1977–1998
- Dozent an der Academie van Beeldende Kunsten, Rotterdam
- 1981–1982
- Rundreise durch Europa
- 1984
- Umzug nach Holland
- 1998 bis heute
- Atelier und Ausstellungen in Los Angeles
Ausstellungen in ganz Europa und USA
Ewerdt Hilgemann begann 1984 mit sogenannten "Implosionen" von geometrischen Hohlkörpern. Seine kubischen Edelstahlobjekte werden mittels einer Vakuumpumpe (manchmal auch durch das Entleeren des mit Wasser gefüllten Hohlraumes) langsam luftleer gepumpt und dabei durch den äußeren Luftdruck zusammengedrückt. Dabei bleibt die Außenhülle in ihrer glänzenden Perfektion erhalten und erweckt beim Betrachter optische und analytische Irritation: Die Objekte sind zerbeult ohne Spuren einer Außeneinwirkung, wobei sich deutlich vermittelt, dass hier eine enorme Kraft gewirkt haben muss. Das implodierte Endwerk repräsentiert das Zufallsprodukt eines physikalischen Vorganges und thematisiert gleichzeitig Schönheit und Einzigartigkeit des geometrisch Unperfekten. Die verbogenen Objekte vermitteln beeindruckende Präsenz und besitzen im Gegensatz zu ihrer Urform enorme ästhetische Ausdruckskraft.
Hilgemanns monumentale Prototypen bestehen aus sorgfältig verarbeitetem, stabilem Edelstahl. Ihre sich in sich selbst vollziehende Transformation ist kein plötzliches Geschehen, sondern eine kraftvolle, langsame Metamorphose. Dabei ist der Vorgang der Implosion kein Happening, sondern ein schöpferischer Akt, der sich im fertigen Kunstwerk sichtbar manifestiert.
Damit geben Hilgemanns fertige Implosionen Anlass zu existentieller Besinnung. Innere Wandlungen bedingen äußerliche Veränderungen. Die aufgewendete Kraft bleibt fühl– und spürbar und macht aus einem gleichförmig–perfekten Serienerzeugnis ein einzigartiges Individuum mit eigener Geschichte und der Faszination persönlicher Ausstrahlung.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Eva Müller-Remmert, Kunsthistorikerin