Ewerdt Hilgemann - Stretched Triple, 2020
Edelstahl
90 x 13 x 13 cm
35 x 5 x 5 inch
unten rechts eingeritzt monogrammiert, bezeichnet: „H 200203“
Provenienz:
Atelier des Künstlers
N 9476
Ewerdt Hilgemann - Stretched Triple, 2020
Edelstahl
90 x 13 x 13 cm
35 x 5 x 5 inch
unten rechts eingeritzt monogrammiert, bezeichnet: „H 200203“
Provenienz:
Atelier des Künstlers
N 9476
Über das Werk
Eine schlanke Edelstahlplastik, die sich elegant in den Raum hinein bewegt, als ob sie anmutig ihre Hüften schwingt. Doch verbietet sich im Werk des Bildhauers eigentlich jegliche Assoziation mit dem Figürlichen, denn schon von Beginn an ist sein Œuvre von logisch-rationalen Strukturen und einem abstrakt-geometrischen Formenrepertoire geprägt.
Der Titel dieser Arbeit – Stretched Triple – verweist auf ihren Aufbau aus drei langgestreckten Quadern. Doch wie bei Hilgemanns anderen Plastiken lassen sich auch hier die Maße auf den Würfel zurückführen, der die Basis jedes seiner Werke bildet.
Ging es in seinen Arbeiten aus Stein und Marmor um die Probleme von Masse und Dichte, so widmen sich die sogenannten Implosionen, die seit 1984 entstanden sind, den Themen Volumen und Leere. Dabei stützt sich der Bildhauer auf seine Entdeckung, dass der Entzug des Elements Luft in der Lage ist, große stabile Stahlbehälter zu pressen. Und so lässt Hilgemann die strenge geometrische Form seiner Plastiken kollabieren, indem er die Luft aus den hohlen Edelstahlobjekten absaugen lässt. Auf diese Weise fallen Kuben, Quader und Pyramiden in sich zusammen, falten und verformen sich, als ob eine große Kraft von außen auf sie eingewirkt hätte.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.