Ewerdt Hilgemann - Half Cube, 2020
Edelstahl
28 x 28 x 15 cm
11 x 11 x 5 inch
rückseitig: Künstleretikett
rückseitig monogrammiert, bezeichnet:
„H. 200152“, mit Richtungspfeil
N 9479
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Ewerdt Hilgemann - Half Cube, 2020
Edelstahl
28 x 28 x 15 cm
11 x 11 x 5 inch
rückseitig: Künstleretikett
rückseitig monogrammiert, bezeichnet:
„H. 200152“, mit Richtungspfeil
N 9479
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Über das Werk
Es ist die Verbindung von Zerstörung und Schöpfung, die das Œuvre von Ewerdt Hilgemann schon seit vielen Jahrzehnten prägt. Die Destruktion als Mittel der Gestaltung fand 1982 Eingang in das Schaffen des Künstlers, als er einen sorgfältig polierten Kubus von 1,50 Metern Seitenlänge aus kostbarem Carraramarmor den Abhang eines Steinbruchs hinunterstürzte. Was sich dem geübten Betrachter kurz zuvor noch als eine perfekte Skulptur konkret-konstruktiver Prägung präsentiert hatte, war nun von den unbändigen Kräften der Natur neu geformt worden.
Seither sind der Zufall und eine bewusste Verletzung der zuvor sorgfältig erarbeiteten geometrischen Form aus Hilgemanns bildhauerischem Werk nicht mehr wegzudenken, verbinden sich Planung und unkalkulierbare Fügung, Ratio und Intuition zu einem ungewöhnlichen Kunstschaffen, das die Konkrete Kunst um ein neues Formenvokabular bereichert hat.
Weniger brachial als zuvor, aber immer noch deutlich spürbar prägen die Auswirkungen des Zufalls auch diese kleinformatige, schlichte Wandarbeit. Wie zahlreiche andere Werke des Künstlers ist auch hier das Modul des Würfels – diesmal als Solitär – die Grundlage der Gestaltung.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.