Bernard Schultze - Eine Clownerie, 2000

Öl auf Leinwand

80 x 120 cm / gerahmt 86 x 125 cm
31 x 47 inch / gerahmt 33 x 49 inch

unten rechts datiert, signiert:
„2000 Bernard Schultze“

rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert, betitelt: „Bernard Schultze 2000 Eine Clownerie“

mit handgearbeitetem Modellrahmen

N 9480

Provenienz:

Nachlass des Künstlers
 

Werkverzeichnis:

Stephan Diederich/Barbara Herrmann, Bernard Schultze, Band III, Verzeichnis der Werke Nr 00/54, mit farbiger Abbildung Seite 893, Museum Ludwig, Köln, Hirmer Verlag 2015

Ausstellungen:

Galerie Neher, Essen, Herbst-Winter 2022/2023, Katalog mit farbiger Abbildung Seite 57

Über das Werk

Der junge Bernard Schultze – ein stiller, blasser Mann – entschloss sich 1933 gegen den Willen seines strengen Vaters zur Aufnahme eines Kunststudiums an der Hochschule für Kunsterziehung in Berlin. In der dortigen Bibliothek entdeckte er einen Band über den belgischen Maler James Ensor, „den zu klauen”, wie es später heißt, „mein Lehrer Willy Jaeckel mir dringend riet”.

Die Karnevalsszenen des Symbolisten, seine dämonischen Figuren, Masken und Skelette, die vielfigurigen, burlesken Szenen beeindruckten den angehenden Maler zutiefst. Ebenso wie die mittelalterlichen Gemälde Matthias Grünewalds oder Albrecht Altdorfers Alexanderschlacht mit ihrem wimmelnden Getümmel unter der rotglühend aufgehenden Sonne, während der Mond erblasst und hinter Wolken verschwindet. „Mich faszinierte, wie bei Grünewald, Altdorfer, Kubin, Bosch und später bei Ensor, die Doppelbödigkeit des Sichtbaren, deren visionäre Ausweitung in eine andere Wirklichkeit. Ich sah die Phantastik der Motive, diesen Riß in der Vernunft. Sie öffneten andere Räume. Wirklichkeit erschien mir immer schon mehr zu sein, als das, was wir sehen.”

Fast gewinnt man den Eindruck, als wolle der alternde Künstler in dieser nächtlichen Landschaft mit dem riesenhaft sich aufbäumenden, surrealen Farbwesen und dem hellen Gestirn vor dunklem Firmament noch einmal an die Vorgänger anknüpfen: an Ensors geheimnisvolle, oft bedrohlich wirkenden clownesken Figuren ebenso wie Altdorfers berühmtes Schlachtenbild unter schwarz-blauem Himmel.

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin

Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Neue Werke, Künstler und
Ausstellungen in unserem Newsletter
NEWSLETTER ABONNIEREN

Diese Website verwendet Cookies, um ein optimales Surfen zu ermöglichen.

Dazu gehören wesentliche Cookies, die für den Betrieb der Website erforderlich sind, sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass aufgrund Ihrer Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen werden.

Diese Website verwendet Cookies, um ein optimales Surfen zu ermöglichen.

Dazu gehören wesentliche Cookies, die für den Betrieb der Website erforderlich sind, sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass aufgrund Ihrer Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen werden.

Ihre Cookie-Einstellungen wurden gespeichert.

HEADLINE

INFOBODY

X

hnPopoverContent
IMAGE

Bernard Schultze, Eine Clownerie, 2000, 80 x 120 cm / gerahmt 86 x 125 cm, N 9480
Größe ändern