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Unser Newsletter: Jenseits der Figuration
Werke von Heinz Mack und Siegward Sprotte
07.12.2022 • Galerie NEHER
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
als Wassily Kandinsky und seine Künstlerkollegen um 1910 die ersten abstrakten Bilder malten, setzten sie eine internationale Neuentwicklung der Bildenden Kunst in Gang. Der expressiven Abstraktion, wie Kandinsky sie vertreten hatte, folgte mit Konstruktivismus, Suprematismus und Konkreter Kunst rasch die sogenannte geometrische Abstraktion.
Bis heute hat die nicht-figurative Kunst mit ihrer Konzentration auf Form und Farbe als alleinige Bildgegenstände nichts an Aktualität eingebüßt. Während sich etwa Heinz Mack konsequent der ungegenständlichen Malerei verschrieben hat und bestenfalls anhand seiner Werktitel einen Rückschluss auf die Realität jenseits der Leinwand zulässt, bewegt sich Siegward Sprotte nicht selten im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, zwischen reiner Malerei und landschaftlicher Impression.
Heinz Mack, Ohne Titel, 2021
Pastellkreide auf Büttenpapier
76 x 61 cm / gerahmt 102 x 84 cm
in der Mitte signiert, datiert: „mack 21“
rückseitig oben in der Mitte signiert, datiert: „mack 21“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9473
In einem rhythmisch orchestrierten Farbspektrum zwischen Gelb, Orange und Rot präsentiert sich dieses pudrige Pastell von Heinz Mack. Stufenartig bauen sich die horizontalen Farbstreifen aufeinander auf und greifen locker ineinander wie Fäden in einem Gewebe. Der Künstler wirft die traditionsreiche Zentralperspektive ebenso über Bord wie klassische Kompositionsprinzipien und folgt stattdessen einer Rasterstruktur, welche die Farben pulsieren und in Vibration geraten lässt.
Siegward Sprotte, September, 1992
Gouache auf Papier
75 x 56 cm / gerahmt 91 x 75 cm
unten in der Mitte signiert, datiert, betitelt: „S. Sprotte September 1992“
rückseitig unten in der Mitte von fremder Hand bezeichnet: „Sprotte 1992, Farbiger Horizont, Gouache / Papier, 75 x 56,5 cm“
– mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9464
Mit nur wenigen Pinselstrichen in gestischer Präzision und einer ausgewogenen Farbigkeit gelingt Siegward Sprotte ein wundervolles Bild, das eine spürbare Nähe zur asiatischen Kunst der Kalligrafie aufweist. Die Gouache mit dem Titel September beschreibt die Natur nicht etwa detailliert und abbildhaft, sondern erfasst ihre Essenz, bringt das Charakteristische eines rauen Herbsttages am Meer zu Papier. Sprotte wandelt auf einem schmalen Grat zwischen landschaftlicher Andeutung und reiner Farbmalerei. „Abstraktion angesichts, nicht abseits der Natur”, so der Künstler.
Heinz Mack, Ohne Titel, 2016
Acryl auf Leinwand
140 x 100 cm / gerahmt 144 x 104 cm
unten rechts signiert, datiert: „mack 16“
rückseitig auf der Leinwand oben links signiert, datiert: „mack 16“
– mit Atelierleiste –
N 9475
Blau, Blau, Blau – in drei Rechtecken unterschiedlicher Größen übereinander gestaffelt und begleitet von schmalen Farbbahnen in unterschiedlichen Türkistönen sowie strahlendem Gelb und Orange, prägt die dominierende Bildfarbe Ultramarin dieses großformatige Gemälde. Die Magie der Farben entfaltet sich bei Heinz Mack nicht etwa in gestischer Freiheit und Opulenz, sondern unterliegt der ordnenden Struktur eines geometrischen Formprinzips. Dies macht den besonderen Reiz des Bildes aus.