Erich Heckel - Wachau, Landschaft, 1940
Aquarell auf Büttenpapier
56 x 69 cm / gerahmt 83 x 94 cm
22 x 27 inch / gerahmt 32 x 37 inch
unten rechts signiert, datiert: „Heckel 40“
unten links betitelt: „Wachau – Landschaft“
mit Rahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas
N 9497
21.800 €
Provenienz:
Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen
Erich Heckel - Wachau, Landschaft, 1940
Aquarell auf Büttenpapier
56 x 69 cm / gerahmt 83 x 94 cm
22 x 27 inch / gerahmt 32 x 37 inch
unten rechts signiert, datiert: „Heckel 40“
unten links betitelt: „Wachau – Landschaft“
mit Rahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas
N 9497
21.800 €
Provenienz:
Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen
Über das Werk
Die Wachau, die Flusslandschaft der Donau zwischen Melk und Krems, Fundort der berühmten Venus von Willendorf und Abschnitt des römischen Limes, gehört heute zum UNESCO Weltkultur- und Naturerbe. Die von den Hügeln des Dunkelsteinerwaldes und des Waldviertels flankierte Wein- und Obstbauregion hatte sich bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert zum Ausflugsziel der Wiener entwickelt. Die Künstler der dortigen Akademie entdeckten die malerischen Qualitäten der lieblichen Landschaft für die Bildende Kunst. Manche von ihnen ließen sich gar in den Dörfern der Wachau nieder, die mit ihren Auen und Wäldern, den Schlössern, Kapellen und Burgen, dem Fluss und den teils hoch aufragenden Felsformationen bemerkenswerte Motive bot.
Das Ehepaar Heckel besuchte die Gegend erstmals 1940, gefolgt von jährlichen Aufenthalten in Österreich und Kärnten, der Steiermark, dem Wienerwald und der Wachau bis 1943. Die Wahl des Motivs mit den Weinreben in der Ebene, den Hügeln mit ihren Terrassen und Wiesen, drei schlank aufragende Pappeln sowie ein paar kleinen Häusern mit roten Dächern erfasst die typischen Merkmale der Landschaft. Der Künstler lässt seinen Blick über die Weinstöcke des Vordergrunds schweifen, die er – mit lockerem Pinselstrich erfasst – als eine Fläche aus zarten und kleinteiligen, im Winkel gegeneinander verlaufenden Mustern wiedergibt. In ruhigeren Flächen dagegen erhebt sich ein großer Teil der Hügelkette, während der ebenfalls flächig angelegte, sommerliche Himmel sich weiträumig darüber wölbt. In den schwungvollen blauen Linien am unteren Rand der mächtigen Wolke lassen sich bereits die ornamentalen Flächen- und Liniengefüge von Heckels landschaftlichem Spätwerk mit seinen abstrakten Tendenzen ahnen.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.