Erich Heckel - Lupinen, 1955
Tuschfeder auf Papier
65 x 50 cm / gerahmt 82 x 88 cm
25 x 19 inch / gerahmt 32 x 34 inch
unten rechts betitelt, signiert, datiert: „Lupinen Heckel 55”
– mit Rahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9546
13.800 €
Provenienz:
Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen
Ausstellungen:
Essen, Galerie Neher, Herbst 2023, Katalog Seite 19
Erich Heckel - Lupinen, 1955
Tuschfeder auf Papier
65 x 50 cm / gerahmt 82 x 88 cm
25 x 19 inch / gerahmt 32 x 34 inch
unten rechts betitelt, signiert, datiert: „Lupinen Heckel 55”
– mit Rahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas –
N 9546
13.800 €
Provenienz:
Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen
Ausstellungen:
Essen, Galerie Neher, Herbst 2023, Katalog Seite 19
Über das Werk
Dieses wunderschöne, detailreiche Blumenstillleben stammt aus der Zeit, als Erich Heckel mit seiner Frau Siddi in Hemmenhofen am Bodensee lebte. Im Jahr 1955, als er seine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe kündigte, zog das Ehepaar in ein kleines Haus am Hang oberhalb des Dorfes.
Mit schnellen und sicheren Strichen entwirft der Künstler hier ein Blumenstillleben in Tusche, das durch seine Fülle an Gegenständen und die atmosphärische Eindringlichkeit fasziniert. Das Werk weist eine reduzierte Räumlichkeit auf und so scheinen die Lupinen, die in einer Vase vor einem Regal stehen, nahezu mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Neben der Vase befindet sich ein aufgeschlagenes Buch, dessen Seiten sich leicht anheben; einer der Lupinenzweige ist über diese bewegten Buchseiten gebeugt. Zwar sind die Blumen in ihrer natürlichen Vielgestaltigkeit wiedergegeben, doch fügen sie sich aufgrund ihrer linearen Anlage selbstverständlich in die Statik des mit verschiedenen Vasen und Büchern gefüllten Regals im Hintergrund ein.
Die Sicherheit, mit der Heckel dieses Stillleben zu Papier bringt, zeigt seine schöpferische Erfahrung und erinnert in ihrem exakten Erfassen des Gesehenen an die sogenannten Viertelstunden-Akte der frühen Brücke-Zeit. Da das Modell bereits nach 15 Minuten seine Position änderte, übten sich die Künstler im sicheren und schnellen Erfassen des Gegenstandes und dessen Umsetzung in Linien und Formen auf dem Bildgrund.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.