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Newsletter: Das Bild der Frau bei Karl Hofer, Ernst Ludwig Kirchner und Otto Modersohn
17.11.2023 • Galerie NEHER
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
über alle Epochen und Jahrhunderte hinweg haben die Künstler ihrer Bewunderung für die weibliche Schönheit in faszinierenden Werken Ausdruck verliehen – auf unterschiedlichste Art und Weise, dem Strom der Zeit und den damit einhergehenden Wandlungen folgend. Zwischen den Bildern, die wir Ihnen heute vorstellen möchten, liegen teils schicksalhafte Jahre, die ihre Spuren im Frauenbild der Maler hinterlassen haben.
Otto Modersohn, der nach dem Tod seiner zweiten Frau Paula Modersohn-Becker Worpswede verlassen hat, findet im nahegelegenen Fischerhude eine neue Heimat und eine neue Liebe. Immer wieder malt er seine junge Ehefrau in der ausgedehnten Wiesen- und Auenlandschaft rund um das Dorf.
Ernst Ludwig Kirchner zieht sich nach kräftezehrenden Berliner Jahren in die Abgeschiedenheit der Schweizer Alpen zurück. Inmitten der kargen Gebirgslandschaft und ihrer hart arbeitenden Bergbauern gewinnt er neue Schaffenskraft und entwickelt noch einmal einen völlig neuen Stil.
Und Karl Hofer, der lebenslang ein Maler der Menschen und des Menschlichen gewesen ist, verweigert sich im Aufbruch der Nachkriegszeit dem Siegeszug der Abstraktion. Er bleibt sich selbst und dem Figurenbild treu bis zu seinem Tod im Jahr 1955.
Gerne zeigen wir Ihnen die Originale vor Ort, vereinbaren Sie einen Termin mit uns!
Ihre Christa und Hans Otmar Neher
Karl Hofer, Stehender Mädchenakt vor Rot, 1954
Öl auf Leinwand
100 x 70 cm / gerahmt 136 x 107 cm
unten rechts monogrammiert, datiert: „CH 54“
– mit handgefertigtem Modellrahmen –
N 8892
Werkverzeichnis:
Markus Eisenbeis (Hrsg.), Karl Hofer, Werkverzeichnis der Gemälde, bearb. von Karl Bernhard Wohlert, 3 Bde., Köln 2007, Bd. 3, Nr. 2719 mit Abb. S. 152
Wer mag die blonde junge Frau mit dem schmalen Gesicht und dem zierlichen Körperbau sein, die im Atelier ihre Kleider für den Maler abgelegt hat? Vermutlich wird sie eines jener namenlosen Aktmodelle aus der Kunstgeschichte bleiben, aber noch heute nehmen wir Karl Hofers Bewunderung für ihre Schönheit und Anmut wahr, die er in klassischer Ausgewogenheit darstellt und in eine zartviolette Aureole einhüllt.
Ernst Ludwig Kirchner, Mädchenkopf mit Holzfigur am Fenster, 1919/20
Öl auf Leinwand
60 x 49 cm / gerahmt 75 x 59 cm
rückseitig mit einem weiteren Gemälde: Blumen, Fragment, 1909
sowie dem Nachlassstempel und der Nummerierung „KN-Da/Ba 10“
– mit handgefertigten Modellrahmen –
N 9519
Werkverzeichnis:
Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968, Nr. 628 mit Abb. S. 365
Auf 60 x 49 Zentimetern Leinwand bringt Ernst Ludwig Kirchner ein wunderbar lebendiges Frauenporträt zum Leuchten. Wir wissen nicht, wer das Mädchen mit dem kinnlangen Haar, dem hübschen Kleid und den leicht geröteten Wangen ist, aber es muss den Maler beeindruckt haben. Fast 100 Jahre später hat das Bild nichts von seiner jugendlichen Frische verloren und wir hoffen, dass diese zauberhafte junge Frau auch heute wieder die liebevolle Aufmerksamkeit eines Verehrers findet.
Otto Modersohn, Sommerabend mit Mond, 1911
Öl auf Malpappe
50 x 35 cm / gerahmt 59 x 44 cm
unten rechts datiert: „VII II (Juli 1911)“
rückseitig handschriftliche Echtheitsbestätigung von Antje Modersohn
(Enkelin von Otto Modersohn ) Fischerhude vom 07. März 2022
rückseitig handschriftliche Echtheitsbestätigung von Antje Modersohn (Enkelin von Otto Modersohn): Fischerhude, 7. März 2022, Ich bestätige, dass das umseitig gemalte Bild von meinem Großvater Otto Modersohn (1865 - 1943) geschaffen wurde. Antje Modersohn
– mit handgefertigten Modellrahmen –
N 9487
38.000,- €
Expertise:
Otto Modersohn Museum, Fischerhude, Rainer Noeres, 5.3.2022
Provenienz:
Otto Modersohn
Christian Modersohn
Otto Modersohn Museum, Fischerhude
Ein romantischer Fischerhuder Vollmondabend: Prall steht der Silbermond am klaren Himmel und taucht die Landschaft in ein blasses, kühles Licht. Lebendig bewegt, mit kräftigen, skizzenhaften Pinselhieben malt Otto Modersohn seine junge Frau Luise Modersohn-Breling im abendlichen Dämmerschein. Ihre anziehende Erscheinung im hellvioletten Sommerkleid bringt die Liebe und Wertschätzung des Malers zum Ausdruck und verleiht der stimmungsvollen Szene eine zarte Leichtigkeit.