Otto Modersohn - Frühling an der Wümme, ca. 1920

Öl auf Leinwand

64 x 80 cm / gerahmt 75 x 92 cm
25 x 31 inch / gerahmt 29 x 36 inch

unten rechts signiert: „O Modersohn“

oben auf dem Keilrahmen vom Künstler mit Bleistift betitelt: „Frühling an der Wümme“

mit handgearbeitetem Modellrahmen

N 9200

Expertise:

Otto Modersohn Museum, Fischerhude - Christian Modersohn vom 29.11.1994

Otto Modersohn Museum, Fischerhude - Rainer Noeres vom 30.01.2015

Provenienz:

Pruvatbesitz Norddeutschland

Christies London, Auktion 13.10.. 1994, Los 163, Seite 177

Galerie Ludorff, Düsseldorf

Privatbesitz Berlin

Werkverzeichnis:

Im Atelierbuch registriert: 1921 "Wümme im Frühling SM (sonniger Mittag) (Hamburg) 80 x 64

Ausstellungen:

Chrsistie´s London, 1994

Galerie Ludorff. Düsseldorf, Katalog Nr. 80, mit farbiger Abbildung Seiten 80/81

Essen, Katalog Galerie Neher, Frühjahr 2022, Kunst aus dem 20. Jahrhundert, Katalog mit farbiger Abbildung Seite 31

Über das Werk

In diesem stimmungsvollen Gemälde von Otto Modersohn vereinen sich die typischen Elemente der Fischerhuder Landschaft. Das Bild entstand im Frühjahr am Mühlenstreek, einem der zahlreichen baumbestandenen Seitenarme der Wümme innerhalb des Dorfes. Der Künstler zeichnete und malte die Fluss- und Auenlandschaft immer wieder, zu jeder Tages- und Jahreszeit. Der Frühling an der Wümme ist vom Wasser aus gesehen und lenkt den Blick auf Wiesen, Bäume und den Himmel sowie ein nahegelegenes Gehöft mit einer kleinen Scheune. Effektvolle Spiegelungen der Landschaft sind auf dem ruhig fließenden Wasser deutlich zu erkennen, drei Türkenenten im weißen Federkleid schwimmen nahe am Ufer und bilden helle Tupfer auf der farbigen Fläche, während man links im Schutz der Bäume ein Entenhäuschen mit einem kleinen, ins Wasser hineinragenden Steg erkennen kann – eine beschauliche Szene.

Otto Modersohn malte dieses Bild in einer Zeit stetiger Wandlung seiner Malerei unter dem Einfluss der späten Bilder von Paul Cézanne, ohne jedoch die eigene Handschrift zu verleugnen oder gar zu verlieren. Der Künstler setzte auf eine Vereinfachung der Form, eine Abkehr von Detailhaftigkeit sowie eine zunehmende Flächigkeit seiner Kompositionsmittel. Bildelemente werden nun häufig in kaum strukturierten Farbflächen zusammengefasst. Doch bleibt er bei der Wahl der Farbpalette weiterhin sich selbst treu und der Lokalfarbigkeit der Natur verpflichtet: „Die Kraft liegt nicht in der Buntheit“, so seine künstlerische Haltung.„Man darf nur den Willen der Natur, das Gerüst, den Kern, die Essenz, den Extrakt der Dinge geben“, schrieb Otto Modersohn am 10. Mai 1920. „Man muß ganz frei über der Natur stehen, man muß sie nach seinen Zwecken ändern, übertreiben und steigern. Ich will eine gesteigerte, konzentrierte Formung, die man Expressionismus genannt hat. Ich will die Naturformen zu Trägern meiner Ideen machen, so entsteht etwas Neues, Seelisches […] Ich will das Bild aus farbigen Formen und Flächen aufbauen, die Bildfläche aufteilen. Das Bild muß man als eine mit farbigen Formen erfüllte Fläche betrachten.“

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin

Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

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Otto Modersohn, Frühling an der Wümme, ca. 1920, 64 x 80 cm / gerahmt 75 x 92 cm, N 9200
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