Siegward Sprotte - Mohn und Lupinen, 1984
Gouache auf Japanpapier
49 x 32 cm / gerahmt 65 x 50 cm
19 x 12 inch / gerahmt 25 x 19 inch
unten rechts signiert, datiert "Sprotte 84"
N 9275
7.200 €
Siegward Sprotte - Mohn und Lupinen, 1984
Gouache auf Japanpapier
49 x 32 cm / gerahmt 65 x 50 cm
19 x 12 inch / gerahmt 25 x 19 inch
unten rechts signiert, datiert "Sprotte 84"
N 9275
7.200 €
Über das Werk
Diese Gouache entstand in Sprottes Kampener Garten. Die Farbigkeit der rot-orangen Klatschmohn-Blüten wird durch den Komplementärkontrast mit Grün intensiviert, ebenso steigern sich die Farben der gelb-violetten Lupinen-Blüten gegenseitig. Der Maler erfasst die langen, leicht spiraligen Stängel des Mohns mit wenigen Pinselstrichen ebenso gekonnt wie die Blütenblätter. Genaue Beobachtung und das Nachspüren der Pflanzenwelt sind Voraussetzung für lyrischen Werke wie dieses. Siegward Sprotte selbst formulierte im Jahr 1963 bei einem Aufenthalt an der Côte dʼAzur diese Voraussetzung seiner Malerei folgendermaßen: „Dem Eilend-Bewegten ist die Pflanze so fremd wie der Baum, weil sie, an einem Orte wurzelnd, das veränderlichste Dasein führt, das die Stunden der Nacht, des Tages im Sommer wie im Winter mehr auskostet als der geschäftige Mensch. Darum ist so Vielen das Schauen unbekannt, das aus der Ruhe seine Bewegung nimmt. Der Eifrige wirft nur Blicke von Stein zu Stein, daß er nicht stolpere – das Sehen ist ihm eine Dienstmagd nur.“
Diese besondere Art des Sehens, nämlich das Schauen, ist nicht nur die Voraussetzung für das Werk von Siegward Sprotte. In der Betrachtung und im Nachvollzug dieser zarten Werke sind wir aufgerufen und animiert, selbst wieder unsere Sicht zu verändern. Sprotte schärft im Betrachten seiner Werke unseren Blick und lädt zum Verweilen ein.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.