Siegward Sprotte - Sanddorn, 1981
Öl auf Hartfaserplatte
61 x 61 cm / gerahmt 81 x 81 cm
24 x 24 inch / gerahmt 31 x 31 inch
unten links signiert, datiert: „S. Sprotte 81“
– mit handgefertigtem Modellrahmen –
N 9552
23.000 €
Provenienz:
Nachlass des Künstlers
Siegward Sprotte - Sanddorn, 1981
Öl auf Hartfaserplatte
61 x 61 cm / gerahmt 81 x 81 cm
24 x 24 inch / gerahmt 31 x 31 inch
unten links signiert, datiert: „S. Sprotte 81“
– mit handgefertigtem Modellrahmen –
N 9552
23.000 €
Provenienz:
Nachlass des Künstlers
Über das Werk
Wer die karge Vegetation der Nordsee liebt, kennt auch die charakteristischen Sanddornsträucher mit ihren kleinen orange-roten Beeren, den länglichen, graugrünen Blättern und den langen Dornen, die sich über die raue Dünenlandschaft der Ost- und Nordfriesischen Inseln erstrecken.
Man findet sie auch auf Sylt, wo Siegward Sprotte nach dem Zweiten Weltkrieg heimisch wurde. „Die Dünenwelt der Nordfriesischen Inseln“, schrieb der Künstler einmal, „sah mich westöstlich an, als ich im August 1945 auf Sylt mit dem Fahrrad die Straße von Kampen nach List fuhr. Das war die eigentliche Inspiration und Aufforderung für mich, in Nordfriesland sesshaft zu werden.“
Das winterliche Gemälde des Künstlers beschränkt sich wie so oft auf das äußerste Minimum, erreicht in der radikalen Reduktion eine überaus kraftvolle Bildaussage. Die Luft scheint in den groben Pinselstrichen des Malers geradezu eingefroren und man meint förmlich die klirrende Kälte zu spüren. Nur ein paar Früchte hängen noch an den kahlen Ästen des knorrigen Sanddorns, die letzten Blättchen schimmern bläulich im kühlen Winterlicht. „Alles natürliche Wachstum“, formulierte so überaus treffend der mit Sprotte bekannte britische Schriftsteller und Philosoph Herbert Read, „bedient sich der sparsamsten Mittel. Auch die Kunst liebt das Einfache, und ich kenne keine bessere Darstellung dieser universalen Wahrheit als die Werke von Siegward Sprotte.“
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.