Siegward Sprotte - Farbige Horizonte, 1985

Gouache auf Büttenpapier

54 x 79 cm / gerahmt 79 x 100 cm
21 x 31 inch / gerahmt 31 x 39 inch

unten links signiert, datiert: „S. Sprotte 85“

mit handgearbeitetem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas

N 9341

10.800 €

Provenienz:

Nachlass des Künstlers

Ausstellungen:

Essen, Galerie Neher, Herbst-Winter 2022/2023, Katalog mit farbiger Abbildung Seite 31

Über das Werk

Dieses Werk aus dem Jahr 1985 zeichnet sich durch den charakteristischen Dreiklang von Himmel, Wasser und Strand aus, der Siegward Sprotte, den Schüler von Karl Hagemeister und Emil Orlik, bekannt gemacht hat. Sprottes Werk ist sehr abwechslungsreich und entzieht sich jeglicher Einordnung in kunstgeschichtliche „Ismen”. Arbeitete Sprotte ab 1944 auf Sylt mit seiner altmeisterlichen Porträtserie Köpfe der Gegenwart zunächst in eher klassischer Manier, so entfernte sich seine Malerei im Laufe der Zeit vom Gegenständlichen und wandte sich einer immer mehr auf das Wesentliche reduzierten Malerei zu. Wie zahlreiche andere Künstler des 20. Jahrhunderts fand auch Sprotte seine Inspirationen auf zahlreichen Reisen. Zwar war die Nordseeinsel Sylt und hier insbesondere der Ort Kampen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sein Hauptwohnsitz, doch ist sein Leben und Schaffen ohne zahlreiche In- und Auslandsaufenthalte nicht denkbar. Er selbst hat häufig betont, dass er nirgendwo sesshaft werden wollte. „Ich trage meinen Süden in den Norden und gebe auch im Norden meinen Süden niemals auf.” Im jährlichen Arbeitsrhythmus wechselte Sprotte seine Aufenthaltsorte: Kampen – Berlin – Potsdam – München – New York sowie Italien – Frankreich – Portugal (Madeira). Dazu gehörten ebenfalls die Begegnungen mit zahlreichen bedeutenden Persönlichkeiten: Hermann Kasack, Eugen Herrigel, Jiddu Krishnamurti, David Bohm, H. L. C. Jaffé, Herbert Read, Philippe d’Arschot, Will Grohmann, Pierre Bertaux, Hermann Hesse, José Ortega y Gasset, Karl Jaspers, Jean Gebser, Wolfgang Schadewaldt, Imma von Bodmershof, Herbert von Garvens, Herbert Meier, Heinz-Wolfgang Kuhn, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Rolf Nesch und Hans Hartung.

So stand Sprotte in einem ständigen kunst- und geistesgeschichtlichen Diskurs. Wie seine Frau Cosmea Sprotte anlässlich des Interviews zu seinem 100. Geburtstag am 20. April 2013 sagte, hat er es immer abgelehnt, über seine Bilder zu sprechen, vielmehr interessierte ihn vor allem der schöpferische Prozess. „Der Dialog wäre nach seiner Überzeugung die höchste Form des Bildes gewesen.” So war auch das Schreiben, der Ausdruck seiner theoretischen Gedanken, eines seiner zentralen Anliegen.

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin

Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.

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Siegward Sprotte, Farbige Horizonte, 1985, 54 x 79 cm / gerahmt 79 x 100 cm, N 9341
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