Siegward Sprotte - Haus auf Sylt, 1982
Aquarell auf Büttenpapier
47 x 62 cm / gerahmt 73 x 88 cm
18 x 24 inch / gerahmt 28 x 34 inch
unten rechts signiert, datiert: „S Sprotte VII. 82”
mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas
N 9562
11.800 €
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Privatbesitz
Siegward Sprotte - Haus auf Sylt, 1982
Aquarell auf Büttenpapier
47 x 62 cm / gerahmt 73 x 88 cm
18 x 24 inch / gerahmt 28 x 34 inch
unten rechts signiert, datiert: „S Sprotte VII. 82”
mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas
N 9562
11.800 €
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Privatbesitz
Über das Werk
In unterschiedlichen üppigen Rottönen stellt Sprotte in einem angedeuteten Halbkreis die unterschiedlich geformten Blütenblätter des Mohns dar. Gerade durch diese verschiedenen Formen, die manchmal an einfach dahingeworfene Farbflecken erinnern, gelingt es Sprotte, die luftige und zerbrechliche Charakteristik der Blütenblätter des roten Mohns eindrucksvoll ins Bild zu setzen. Bildmittig akzentuiert der blaue Rittersporn die Komposition. Der Komplementärkontrast der grünen Pinselschwünge steigert den Ausdruck dieses Blumenstilllebens weiter. Die Aussage, „ich glaube an die Farbe als solche”, verdeutlicht Sprottes Wissen um die Wirkung der Farbe an sich.
Als Meister der Reduktion beschränkt sich Sprotte auch bei diesem Werk auf das Wesentliche. Seine gestische Pinselführung verweist deutlich auf den Beginn der Moderne, auf Künstler wie Claude Monet und Vincent van Gogh, die Sprotte beide sehr bewunderte. Die Briefe van Goghs an seinen Bruder zählten zu seiner Lieblingslektüren.
Sprotte reduziert die Naturerscheinung auf das für ihn Aussagekräftigste. Der Künstler wird hier aber nicht nur zum Interpreten der Natur und der Naturerfahrung, sondern vielmehr auch zum Schöpfer einer neuen Wirklichkeit.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Doris Hansmann, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Universität zu Köln, 1994 Promotion. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Düsseldorf. Lektorin und Projektmanagerin im Wienand Verlag, Köln. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin sowie Lektorin und Buchproduzentin für Verlage und Museen im In- und Ausland. Ab 2011 Cheflektorin im Wienand Verlag, von 2019 bis 2021 Senior Editor bei DCV, Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.