Siegward Sprotte - Farbensprache, 1975

Gouache auf Büttenpapier

43 x 65 cm / gerahmt 60 x 84 cm
16 x 25 inch / gerahmt 23 x 33 inch

unten links signiert: "S. Sprotte"

mit handgefertigtem Modellrahmen und spiegelfreiem, UV-absorbierendem Glas

N 9466

8.800 €

Provenienz:

Nachlass des Künstlers

Ausstellungen:

Essen, Galerie Neher, Frühjahr 2022, Kunst aus dem 20. Jahrhundert, Katalog mit frabiger Abbildung Seite 37

Über das Werk

Die europäische Kunstgeschichte entwickelte sich von der Höhlenmalerei über die Antike und die Renaissance über den Barock bis hin zum Realismus des 19. Jahrhunderts von einer zeichenhaften Ausdrucksweise zu immer komplexeren Bildkompositionen. Im außereuropäischen Bereich, besonders im arabischen Raum bis hin nach Ostasien, entstanden zeichenhafte Reduktionen kontinuierlich über die Jahrhunderte. Dort gibt es symbolträchtige, reduzierte Darstellungen neben komplexen, narrativen und realitätsnachahmenden Werken. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckte Europa die Kunst des Fernen Ostens. Zahlreiche Künstler orientierten sich unmittelbar an der Kunst des Orients. Das Interesse des jungen Siegward Sprotte an der Kunst Ostasiens, speziell der Kalligrafie, wurde über die intensiven Studien der Aphorismen des chinesischen Philosophen Lao-Tse geweckt.
Zwar erforschte Sprotte intensiv die chinesische Tuschmalerei, widersetzte sich aber rigoros der Vorstellung, lediglich ein Detail darzustellen. Vielmehr übernahm er die Technik der Reduktion, die zeichenhafte Wiedergabe für seine ganzheitlichen Landschaftsdarstellungen. Der Künstler setzte seine reduzierte Bildsprache für die Darstellung großer Zusammenhänge ein. In der Kunst von Siegward Sprotte war die Vereinfachung der Bildmittel das Ziel. So gelang es ihm, das Gesehene derart vollkommen zu reduzieren, dass das große Ganze gewahrt blieb und verdeutlicht wurde. In den wenigen Zeichen und Pinselstrichen, die Sprotte nutzte, gelang es ihm, die Kräfte des Ganzheitlichen aufscheinen zu lassen.

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin

Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.

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Siegward Sprotte, Farbensprache, 1975, 43 x 65 cm / gerahmt 60 x 84 cm, N 9466
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