Siegward Sprotte - Woge mit Sonne, 1983
Öl auf Leinwand
110 x 80 cm / gerahmt 130 x 98 cm
43 x 31 inch / gerahmt 51 x 38 inch
unten links signiert, datiert "Sprotte 83"
- mit Modellrahmen -
N 9210
38.000 €
Siegward Sprotte - Woge mit Sonne, 1983
Öl auf Leinwand
110 x 80 cm / gerahmt 130 x 98 cm
43 x 31 inch / gerahmt 51 x 38 inch
unten links signiert, datiert "Sprotte 83"
- mit Modellrahmen -
N 9210
38.000 €
Über das Werk
Obwohl die Formensprache Sprottes extrem reduziert ist, handelt es sich eindeutig um eine streng an der Realität orientierte Malerei. Natur war das ausschließliche Thema des ab 1945 in Kampen/Sylt lebenden Künstlers. Bei dieser großen inhaltlichen Nähe zur Natur ist es diesem Werk gleichzeitig eigen, zur naturalistischen Darstellung besonders wenig Nähe zu haben. Stets ging es Sprotte um das Erfassen des Wesentlichen in der Natur.
In dem Werk "Woge mit Sonne" reduziert der Künstler die Darstellung des Meeres auf die Bewegung nur einer Woge. Stark ist der zeichnerische Aspekt dieser Arbeit – die große Welle besteht aus wenigen kraftvollen Pinselstrichen. Der Künstler nähert sich somit in großer Freiheit seinem Sujet. Er bildet nicht ab, sondern reduziert sein Thema auf ein einziges faszinierendes Charakteristikum. Sprotte hat den nach Lessing "fruchtbaren Moment" gefunden. Obwohl wir wenig sehen auf diesem 1985 gemalten Bild, so spüren wir doch das synästhetische Erlebnis aus tosender Gischt, strahlendem Sonnenschein und wogendem Wasser. Geräusche ebenso wie taktiles Empfinden und sogar die Wärme der Sonne werden nachvollziehbar. Damit erlaubt uns der Künstler, in der Betrachtung seines Gemäldes die unendliche Erlebniswelt einer Meereswoge nachzuvollziehen und vielleicht mehr noch nachzuerleben. Im Prozess der Betrachtung entsteht gleichsam die "Woge mit Sonne" in unserem eigenen inneren Erleben.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.