Heinz Mack - Ohne Titel, Farbchromatik, 2016

Pastellkreide auf Büttenpapier

55 x 66 cm / gerahmt 86 x 96 cm
21 x 25 inch / gerahmt 33 x 37 inch

unten rechts signiert, datiert: „mack 16“

rückseitig signiert, datiert: „mack 16“ mit Richtungspfeil

mit handgearbeitetem Modellrahmen und UV-absorbierendem Glas

N 9288

Provenienz:

Atelier des Künstlers

Ausstellungen:

Essen, Galerie Neher, HEINZ MACK ....auf Papier, 2023, außerhalb des Katalog

Über das Werk

Das zentrale Thema im Werk des 1931 im hessischen Lollar geborenen Heinz Mack ist das Licht. In seinem weiten Schaffen umkreist er dieses Sujet in unterschiedlichster Form und mit unterschiedlichsten künstlerischen Medien: Skulpturen aus verschiedenen Materialien, Lichtstelen und Lichtrotoren gehören ebenso dazu wie Lichtreliefs und Lichtkuben. Neben den plastischen Werken nehmen aber auch die Malerei, die Zeichnung, Tuschearbeiten und Pastelle sowie das druckgrafische Œuvre und die Fotografie große Anteile seines Schaffens ein. Bibliophile Projekte gehören ebenso dazu wie Kunst im öffentlichen Raum: „Meine Arbeiten […] sind Gegenstände des Lichts, Instrumente des Lichts und ein Ausdruck seiner Energie.“

In der Physik ist das Phänomen Licht ein kleiner sichtbarer Teil der elektromagnetischen Strahlung. Diese besteht aus schwingenden Energieeinheiten (Quanten) und wird in Wellen von einer Lichtquelle gesendet. Sie braucht eine bestimmte Zeit, um vom Ort ihrer Entstehung bis zum Auge des Betrachters zu gelangen. Jede Wellenlänge gibt einen eigenen Farbeindruck. Mack untersucht diese verschiedenen Licht- und Farbphänomene auf künstlerischer Ebene, ohne dabei den physikalischen Aspekt auszusparen.

Als Mitbegründer der Künstlergruppe ZERO im Jahr 1957 erlangte er mit der Reduktion seiner künstlerischen Themen auf Licht und Farbe erstmals weltweite Aufmerksamkeit. Im permanenten Experimentieren mit verschiedenen Materialien und dem Bezug auf Licht und Bewegung entwickelte er seinen vollkommen eigenen künstlerischen Ausdruck. Neue Gestaltungsprinzipien und ästhetische Maximen prägten diese Nachkriegszeit in Deutschland, die nach der Bezwingung der nationalsozialistischen Diktatur auch das tradierte Kunstverständnis überwinden wollte. In kühnen und experimentellen Ideen wie dem Sahara-Projekt aus dem Jahr 1959 wünschte sich Mack nichts weniger, als die ganze Welt zu einem Ort der Freiheit durch Kunst umzugestalten. Installationen von Lichtstelen, Spiegelmauern, Segeln, Sandreliefs, Lichtreliefs oder Lichtkuben, die er zu einem artifiziellen Garten in der Wüste arrangierte, folgten im Laufe der 1960er-Jahre.

In seinen Papierarbeiten fängt der Künstler das Licht in seinen verschiedenen Farbabstufungen ein. Wichtig für die Wirkung der Farben ist ihre besondere Strukturierung auf dem Papier, wie die vorliegende Arbeit zum einen durch die Anordnung in verschiedenen Rechtecken, zum anderen aber auch durch die Binnenstruktur der einzelnen Farbflächen zeigt. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird insbesondere durch die beiden unterschiedlichen Zentralflächen geweckt, die durch ihre verschiedenartige Gestaltung voneinander geschieden sind. Umrahmt werden die pastellig samtigen Mittelflächen durch verschiedene blautonige und gelbtonige Flächen. An deren Grenzen erzeugt der Künstler sanfte Farbübergänge. Erinnerungen an schillernde Lichterscheinungen werden geweckt.

Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin

Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.

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Heinz Mack, Ohne Titel, Farbchromatik, 2016, 55 x 66 cm / gerahmt 86 x 96 cm, N 9288
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