Über das Werk
Heinz Mack darf uneingeschränkt als Universalkünstler bezeichnet werden. In nahezu allen Gattungen der Bildenden Kunst und auch als Pianist ist er tätig. Er arbeitet als Maler, Zeichner, Grafiker und Fotograf, als Bildhauer schuf er Installationen, Environments, Skulpturen und kinetische Objekte. In seinem über 70 Schaffensjahre umfassenden Œuvre entwickelte er eine vollkommen eigenständige und stets wiedererkennbare Bildsprache, in der er sich ganz den Themen Licht und Farbe, Bewegung und Raum verschrieben hat.
Auch in seiner Malerei geht es Heinz Mack um die sichtbare Präsenz des Lichts und seine Energie, die sich in der Farbe manifestiert. Obwohl in diesem Blatt die Farben in horizontalen Farbbereichen übereinander gestaffelt erscheinen, bilden sie keine voneinander abgegrenzten Farbfelder. Vielmehr zeichnen sie sich durch einen unregelmäßigen und in sich strukturierten Farbauftrag aus, die einzelnen Farben überlappen sich und auch ihre Konturen sind recht locker gesetzt. Die Farbe ist nicht mehr an eine starre oder darstellende Form gebunden. In einigen Bereichen schimmert der weiße Bildgrund durch und erzeugt eine lichterfüllte Leichtigkeit. Durch den pudrigen Auftrag der Pastellkreide scheinen die Pigmente regelrecht über dem Papier zu schweben. Die Farbe scheint befreit von ihrer faktischen Bindung an den Bildträger und strahlt.
Text verfasst und bereitgestellt von Dr. Andrea Fink, Kunsthistorikerin
Die Kunsthistorikerin, Kuratorin und freie Publizistin Andrea Fink hat in Bochum und Wien Kunstgeschichte, Kultur- und Geisteswissenschaften, Neuere Geschichte und Philosophie studiert. 2007 folgte die Promotion zum Werk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Als freie Kuratorin und Kunstberaterin zählen zu ihren Auftraggebern u.a. Kunstverein Ahlen, Kunstverein Soest, Wella Museum, Museum am Ostwall Dortmund, ThyssenKrupp AG, Kulturstiftung Ruhr, Osthaus Museum Hagen, Franz Haniel GmbH, Kunsthalle Krems, Österreich.
